Frau mit Megaphon, Botschaft an die Welt, Botschaft an Blogger

Wenn ich eine Botschaft an die ganze Welt senden könnte, wäre es…

Viele meiner Follower und Mentees machen sich selbst Druck beim Bloggen: „Deine Tipps sind ja ganz gut, Anna, aber ich kann einfach nicht schreiben! Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll. Und ich weiß nicht, wie ich es schaffen soll, regelmäßig zu schreiben. Ach, und überhaupt: Wenn ich schreibe, dann ist das doch gar nicht optimiert für Google. Und wenn ich nicht gut genug bin oder nicht das Richtige sage, dann gibt es bestimmt nen Shitstorm. Außerdem: Zu meinem Thema gibt es doch schon ganz viele Blogs – da braucht es doch nicht noch einen!“

Ich könnte diese Liste noch ein ganzes Stück weiterführen, aber ich denke, du hast meinen Punkt schon verstanden. Und vielleicht geht es dir ja auch so? Wenn das so ist, dann habe ich heute eine beruhigende Nachricht für dich: Für deinen Blogerfolg sind all diese Dinge nicht wichtig. Nur deine Ideen und deine Pläne sind es. Hier möchte ich dir erklären, warum du diesen ganzen Druck nicht brauchst.

Wenn ich eine Botschaft an die ganzen Welt senden könnte, dann wäre es…

Du kannst Bloggen nicht durch Kurse lernen, sondern nur, indem du es tust!

Vergiss alles, was du bislang über Bloggen gelernt hast und fang an zu schreiben. Denn nur durch Schreiben wirst du zum Blogger. Nur durch Bloggen wirst du wirklich verstehen, was du tun musst, um dranzubleiben. Nicht, indem du Blogartikel liest. Wenn du glaubst, du kannst Bloggen in einem 12-Wochen-Intensivkurs lernen, dann muss ich dich leider enttäuschen. Bloggen lernst du, indem du bloggst. Ich wage sogar zu behaupten, dass du mindestens zwei Jahre lang bloggen musst, bevor du wirklich verstanden hast, was das eigentlich bedeutet.

Und dabei ist es egal, ob du einen Artikel pro Monat schreibst, einen pro Woche oder gar einen pro Tag. Diese Zeit brauchst du. Um zu verstehen, wie DEIN SCHREIBEN funktioniert. Und auch, wie du deine Leser am besten erreichst. Du wirst herausfinden, warum die Welt genau deinen Blog braucht und warum er einzigartig ist. Er ist einzigartig, sodass er aus der Masse heraussticht. Und damit ist er für deine Leser interessant und erinnernswert.

Schmeiß alle „Ich muss“ aus dem Fenster

Wenn du einen Blog aufbauen möchtest, dann solltest du aufhören, dich mit Selbstzweifeln auszubremsen. Nur ganz wenig von dem, was du dir in deinem Kopf an schlimmen Szenarien vorstellst, wird wirklich passieren. Und bitte streich all diese „ich muss“:

  • Wenn ich meinen Blog veröffentliche, müssen da bereits mindestens 30 Artikel drauf sein.
  • Ich muss einmal pro Woche veröffentlichen.
  • Jeder Artikel muss mindestens 1000 Wörter lang sein.
  • Ich muss hilfreiche Anleitungen verfassen, die die Probleme meiner Zielgruppe lösen.
  • Um erfolgreich zu bloggen, muss ich mich an erfolgreiche Blog-Schemata halten.
  • Ich muss für mein Thema in den Suchmaschinen auf Seite 1 ranken.
  • Wenn ich sichtbar werden will, muss ich ständig neuen Content produzieren.
  • Alle Artikel müssen durchgestylt sein und bloß nicht persönlich.
  • Wenn ich gelesen werden will, muss ich schreiben wie andere erfolgreich Blogger.

Vielleicht merkst du es schon, wörauf ich hinaus will. Meine Botschaft für dich ist diese hier:

Du musst gar nichts!

Und ich meine das wirklich so. Das einzige, was du zum Bloggen brauchst, ist ein rechtssicheres CMS (Content-Management-System) und einen ersten Text. Und dann kann es losgehen. Mit Schreiben.

Einfach drauflos bloggen?!

Jetzt kannst du natürlich sagen: „Aber wenn ich Erfolg haben will mit meinem Blog… Dann kann ich doch nicht einfach drauflos bloggen!“ Stimmt. Das kommt darauf an, welche Ziele du mit deinem Blog verfolgst. Vielleicht möchtest du deinen Traffic erhöhen, deine Reichweite auf- oder ausbauen, deinen Expertenstatus aufbauen oder festigen, Kunden für dein Produkt oder deine Dienstleistung gewinnen? Je präziser du deine Ziele beim Bloggen bestimmst, umso genauer weißt du, worauf du beim Blogaufbau achten musst.

Aber das Wichtigste bei all dem: Du musst schreiben. Bloggen fängt beim Schreiben an. Und wenn du dich schon vor Beginn quälst mit Content-Marketing- und Blog-Strategie, mit einer passenden Content-Planung, den richtigen Social-Media-Plattformen für eine gute Content Distribution, mit stundenlanger Zielgruppenanalyse und dem Erstellen von Personas… Dann hast du dir ganz viele Hürden aufgebaut und noch kein einziges Wort geschrieben!

Aber Bloggen geht nunmal nicht ohne Schreiben. Wenn du nicht schreibst und veröffentlichst, wirst du nie wissen, wie deine Leser wirklich darauf reagieren. Was passiert, wenn du deine Artikel teilst. Ob du deine Ziele erreichst oder ob du sie anpassen musst.

Wenn du keine Artikel veröffentlichst, ist das wie ein Produkt entwickeln, ohne eine Idee, ob es auch gekauft wird. Klar, dafür kannst du Umfragen und Marktanalysen machen. Aber letztlich kannst du nicht wissen, ob jemand deine Texte lesen will, wenn du sie nicht schreibst und veröffentlichst. Du musst den Text zur Zielgruppe bringen, Testleser nützen nicht.

Das DSDS-Phänomen

Du kennst bestimmt die ganzen wirklich schlechten Sänger, die sich bei DSDS vorstellen und dann gnadenlos rausgeworfen werden, weil sie einfach nicht singen können? Ich habe mich immer gefragt, wie das passieren kann: Haben die keine Freunde, die ihnen sagen, dass sie nicht singen können? Dass es schmerzt, ihnen zuzuhören? Das ist der Freunde-Effekt. So wie man seiner Mutter vielleicht nicht sagen würde, wie grauenvoll ihr Kuchen schmeckt, sagt man seinem Kumpel vielleicht nicht, dass er besser nicht vor Dieter Bohlen treten sollte. Für deine Texte gilt das gleiche.

Vielleicht hast du ein paar deiner Texte schon an Freunde und Bekannte gegeben, an eine meist wohlwollende Leserschaft, die dir Rückmeldungen gegeben hat. Dieses Vorgehen möchte ich dir nicht empfehlen. Denn genau wie bei einem Produkt bringt es dir nichts, wenn es deine Freunde gut finden. Es muss jemand kaufen. Beim Bloggen also: Jemand muss freiwillig seine Zeit investieren, um deinen Text zu lesen. Das geht nur, wenn du schreibst und veröffentlichst.

Im Zweifel: Such dir eine*n Mentor*in

Solltest du aus irgendwelchen Gründen immer noch Zweifel haben, Druck verspüren, Angst haben, nicht von der Stelle kommen, dann such dir Unterstützung. Lies auf keinen Fall weitere Artikel über das Bloggen und Schreiben – ich bin mir sicher, du hast genug gelesen.

Was du tun kannst: Such dir eine Community, die sich in ähnlichen Kreisen bewegt. Die mit ähnlichen Problemen und Fragen zu tun hat. Zum Beispiel eine Schreibgruppe. Meine digitale Schreibgruppe ist auf Facebook, dort kannst du dich über die Themen Bloggen und Schreiben austauschen.

Vielleicht brauchst du auch ab und zu einen liebgemeinten Tritt in den Hintern? Oder jemanden, der dir sagt, dass du schreiben kannst? Jemand, mit dem du die konkreten nächsten Schritte besprechen kannst? Jemand, der weiß, wie schwer Bloggen manchmal sein kann und wie hart es ist, sich immer ne zu motivieren? Dann such dir eine*n Mentor*in, eine Coach oder mindestens einen Schreibbuddy. Vielleicht hilft dir ja auch schon ein Blog-Strategie-Gespräch, um die wirklich wichtigen Baustellen in deinem Blog-Projekt zu bearbeiten? Sprich mich gern an!

8 Kommentare
    • Anna Koschinski sagte:

      Liebe Maria,
      danke für deinen Artikel und ein Glück, dass es dir heute besser geht. Ich finde es toll, wie offen du mit deiner Erkrankung umgehst und dass du andere ermutigst, vorzusorgen. Ein wichtiger Beitrag!

    • Anna Koschinski sagte:

      Liebe Andrea,
      das finde ich wirklich großartig, dass du es durchgezogen hast! Anfangs war ich noch unsicher, ob du „der (Schreib-)Typ dafür bist“, aber ich kenne den Effekt, wenn man als Schreiber mal was ausprobiert, das erstmal unangenehm scheint. Und dass dann funktioniert 😉

      Also: Yay und gerne wieder!

      Liebe Grüße
      Anna

  1. Carina Schimmel sagte:

    „Hach…“, das war meine erste Reaktion, als ich deinen Artikel gelesen habe. Hätte ich das doch mal vor 6 Jahren (oder etwas mehr) gewusst, als ich startete. Da hieß es nur, um sichtbar zu werden, musst du bloggen. Und zwar mit (fast) allen „Du musst…“, die du erwähnt hast.

    „ Bloggen fängt beim Schreiben an“, so ist es und vor allen darf es auch Spaß machen!

    Danke dir sehr für deinen Text, deine Ermutigung mein und dein Wirken.

    Herzliche Grüße,
    Carina

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      „Hach…“ ist genau die Reaktion, die ich hervorrufen wollte 😀

      Nein, im Ernst: Ich weiß, dass es wirklich vielen so geht wie dir. Die googeln Anleitungen, lesen Blogs und glauben dann, nur so ginge Bloggen. Und nur so wäre Bloggen erfolgreich. Das stimmt halt so nicht, denn es gibt noch so viel mehr als „in Blogartikeln Probleme der Zielgruppe lösen“. Ich glaube sogar, immer mehr Menschen sehnen sich danach, dass sie den Menschen hinter dem Text auch zu fassen kriegen, weil sie nach Verbindung suchen. Über das Thema entdeckt, aber mit Wirkung über das Thema hinaus. Daher sind Meinung und Schreiben über Werte im Blog so wichtig und schaffen auch Reichweite. Denn nichts ist schlimmer als die 500.000ste Anleitung zum Thema xy lesen zu müssen, die sich nur minimal von all den anderen unterscheidet.

      Ich danke dir für die Rückmeldung deiner Reaktion und sende Grüße
      Anna

  2. Carmen A.J. Teemer sagte:

    Hi Anna,
    „Du musst gar nichts!“
    Genau so halte ich es momentan. Denn ich möchte meine Freude am Bloggen erhalten.
    Ich betrachte bloggen als mein Hobby. Und mit einem Hobby verbinde ich mit Spaß, Erfüllung und Freude. Ein Freizeitausgleich.
    Liebe Grüße, Carmen.

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Genau, es soll Spaß machen! Dabei darf es auch mal Arbeit sein, je nachdem, was du damit erreichen willst. Aber wenn alles nur Zwang und Druck ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass Blogger aufgeben. Und das ist doch schade – ich will ja mehr gute Geschichten in der Welt. Also ja: Erfüllung und Freude 🙂

      Liebe Grüße
      Anna

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