Warum du dich nicht mit anderen vergleichen solltest
Meine Freundin Katharina bloggt seit etwa einem Jahr, sie ist also noch recht neu in dem Geschäft. Ihr Thema ist toll, sie ist sehr engagiert und sie hat Spaß daran, zu schreiben und mit ihren Lesern in den Austausch zu kommen. Wenn wir uns treffen, dann sagt sie mir aber oft, sie sei trotzdem unzufrieden. Sie erzählt mir von einer Frau, die über ein ähnliches Thema bloggt. Sie habe sie auf Facebook entdeckt und verfolge nun, was die so macht. Und wenn ich dann frage, was die denn so macht, dann kommt als Antwort: „Sie macht alles viel besser als ich!“ Du kennst Katharinas Situation? Dann lies weiter!
Ständiges Vergleichen kann echt anstrengend sein. Vor allem, wenn die auch noch so toll sind und „alles besser machen“. Meine Freundin Katharina frustrierte sich immer selbst damit, denn sie fragte sich: „Warum nur kriegt die das so super hin und ich nicht?“ Die Wettbewerberin nämlich sei noch nicht lange bei Facebook, habe aber schon doppelt so viele Follower. Sie mache so tollen Content und da entstünden auch regelmäßig lange Diskussionen mit den Fans der Seite. Auf dem Blog habe sie auch mehr Kommentare. Sie sei also viel mehr im Austausch mit den Lesern. Aber: Ist das denn wirklich so?
Warum es mit der Vergleichbarkeit schwierig ist
Ich habe mir Katharinas Situation und auch die ihrer Wettbewerberin einmal angeschaut. Der Blog der Frau, die ja „alles besser macht“, existiert bereits seit etwa vier Jahren. Es ist also wesentlich mehr Content da, sie hat eine langjährige Entwicklung hinter sich und die Community ist mit ihr gewachsen. Vor Facebook war diese Bloggerin bereits lange auf anderen Social Media Kanälen aktiv, zum Beispiel bei Twitter und Pinterest. Sie hat ihre Community einfach im Gepäck gehabt und musste nicht bei Null anfangen. Die Voraussetzungen sind also ganz andere!
Und was ich noch auf dem Blog entdeckte: Da gibt es einige Werbe- und Affiliate-Links. Es sah für mich so aus, als betreibe diese Wettbewerberin ihren Blog hauptberuflich. Meine Freundin Katharina dagegen bloggt neben ihrem Beruf und auch noch nicht so lange. Ihr Netzwerk ist einfach kleiner. Außerdem ist bei Katharina noch nicht so viel Content da, denn ein Blog ist ein langfristiges Projekt und muss wachsen. Erfolgreich bloggen geht nicht von heute auf morgen.
Die Sache mit dem Erfolg: Was man nicht sieht
Neben diesen ganz offensichtlichen Unterschieden gibt es auch noch Faktoren, die man oft nicht sehen kann. Hat diese Wettbewerberin Unterstützung? Schreibt sie alles selbst? Wie viel Zeit steckt sie in das Projekt? Welche Ausgaben hat sie und welche Einnahmen? Es gibt zwar Blogger-Kolleginnen, die ihre Einnahmen öffentlich machen, aber das tun ja längst nicht alle. Außerdem wissen wir nicht, welche Ziele die Bloggerin mit ihrem Blog verfolgt. Sind es unterschiedliche Ziele, kann man nur schwer vergleichen.
Wir sehen eben immer nur die Spitze des Eisbergs. Wir sehen das, was der Blogger oder die Bloggerin öffentlich macht. Wie erfolgreich jemand wirklich ist, können wir nicht immer sehen. Mal ganz davon abgesehen, dass es keine allgemeingültige Definition für Erfolg gibt. Was bedeutet erfolgreich bloggen für dich? Wann fängt Erfolg an, wann hört er auf? Was sind deine Ziele für deinen Blog, was hast du dir vorgenommen? Wie viel Zeit hast du zur Verfügung und wie viel willst du wirklich investieren? Vielleicht beschäftigt sich die Wettbewerberin jeden Tag zehn Stunden mit ihrem Blog – willst du das auch? Du siehst: Vergleichen macht einfach keinen Sinn!
5 Gründe, warum vergleichen nichts bringt
Neben der Tatsache, dass dich das Vergleichen nicht weiterbringt, gibt es noch ein paar mehr Gründe, warum du das in Zukunft nicht mehr machen solltest. Ich habe dir hier die fünf wichtigsten zusammengestellt.
#1 Erfolgreich bloggen: Gib dir Zeit!
Content Marketing ist ein langfristiges Projekt. Du kannst nicht von heute auf morgen mit Bloggen berühmt werden. Ein Blog baut sich langsam auf und entwickelt sich mit dir und deinen Lesern. Denn du reagierst auf alles, was dir deine Leser an Feedback zukommen lassen. Du lernst deine Zielgruppe immer besser kennen – und sie dich. Außerdem wirst du mit jedem Artikel besser und schneller im Schreiben. Dranbleiben lohnt sich also.
Wenn du also am Anfang noch nicht so viele Erfolgserlebnisse mit deinem Blog hast, dann ist das ganz normal! Daher vergleiche dich nicht mit anderen, die vielleicht eine ganz andere Ausgangssituation haben als du. Je größer dein Blog wird, umso mehr profitierst du. Denn der Content bleibt ja auf deinem Blog. Wenn es sogenannter „Evergreen Content“ ist, der nützlich bleibt und nicht nur für eine kurze Zeit Mehrwert bietet, dann kannst du ihn immer wieder teilen. Anleitungen und Lösungen für Probleme sind solcher Content und prädestiniert dafür, in auf allen Kanälen zu verteilen. Du profitierst davon auch Jahre später noch. Die Zeit arbeitet also für dich. Bleib dran und lass deine Inhalte ebenso für dich arbeiten.
#2 Verschwende nicht deine Energie!
Wie ich es auch in der Geschichte über Katharina beschrieben hatte, kann das ständige Vergleichen sehr anstrengend sein. Vor allem dann, wenn man nicht genau hinschaut und sich selbst schlecht macht. Dieser Gedanke „die macht alles besser als ich“ ist Gift für dein Selbstbewusstsein. Mache dir bewusst, dass du immer und zu jeder Zeit dein Bestes für deinen Blog gibst. Und alles andere ist egal. Klar gibt es die, die weiter sind als man selbst. Aber das sollte dich nicht lähmen, sondern anspornen! Du willst erfolgreich bloggen? Das kannst du auch, wenn du dranbleibst und weiterhin dein Bestes gibst. Genau in deinem Rahmen und mit den dir zur Verfügung stehenden Ressourcen.
Daher verschwende nicht deine Energie, indem du immerzu schaust, was Andere machen. Mach dein Ding und vertrau darauf, dass du deinen Weg schon machen wirst! Setze die Energie, die du mit dem Vergleichen verschwendest, lieber in dein Projekt. Da ist sie besser aufgehoben 😉
#3 Du bist einzigartig, dein Content auch
Selbst wenn deine Wettbewerber die gleiche Zielgruppe haben wie du, lohnt sich vergleichen nicht. Du hast einen anderen Blick auf dein Thema und genau deswegen sind deine Fans und Follower bei dir! Je spitzer du positioniert bist, umso sicherer kannst du sein, dass deine Leser genau deinetwegen bei dir sind. Und sie werden bleiben, denn sie wollen genau deine Sicht auf das Thema, deine Meinung zu kontroversen Themen. Sie fühlen sich wohl bei dir, weil sie dich und deinen Content mögen. Was andere machen, ist also egal. Ihr könnt super nebeneinander koexistieren, ihr nehmt euch nichts weg!
Wenn du dir das bewusst machst, kannst du ganz entspannt damit umgehen, wenn Kollegen mehr Follower haben oder öfter tolle Artikel veröffentlichen. Das ist okay so.
#4 Denk dran, warum du angefangen hast
Als du angefangen hast mit deinem Blog, da gab es doch einen Grund dafür. Du hattest ein Ziel. Rufe dir das immer wieder ins Gedächtnis, wenn du an dir und deinen Fähigkeiten zweifelst. Denn dieses Ziel ist dein Antrieb. Und es ist vollkommen unabhängig davon, was links und rechts von dir passiert. Wie erfolgreich also deine Kollegen oder Wettbewerber sind, ist ganz egal, solange du weiter daran arbeitest, dein Ziel zu erreichen. Schritt für Schritt. In deinem eigenen Tempo.
#5 Hole dir Anregungen und geh in den Austausch!
Es ist ja nicht gänzlich verkehrt, ab und zu bei den Wettbewerbern vorbeizuschauen. Und zwar gerade dann, wenn sie „alles besser machen als du“. Denn das bedeutet ja nur, dass sie einige Schritte weiter sind als du. Sie haben vielleicht schon einige doofe Erfahrungen gemacht, die du umgehen kannst, wenn du dich mit genau diesen Leuten verbindest. Sie wissen, wie sie erfolgreich bloggen und was genau für sie und ihre Zielgruppe funktioniert. Bau dein Netzwerk auf und tausch dich mit den vermeintlichen Konkurrenten aus. Du kannst nur profitieren, denn hier kannst du dir Strategien abschauen, mit denen du schneller ans Ziel kommst.
Lerne von den Erfahrungen anderer und vielleicht hat das auch noch den netten Nebeneffekt, dass du coole neue Leute kennenlernst. Mir hat der Austausch mit anderen immer enorm weitergeholfen. Und ich gebe ebenso gern meine Erfahrungen weiter. Netzwerken ist einfach unglaublich mächtig. Und es macht auch noch Spaß. Anstatt also demnächst wieder auf anderen Blogs zu stalken, schreib doch einfach mal einen Kommentar oder eine E-Mail. Komm ins Gespräch über euer Thema oder frag nach einer direkten Vernetzung. Wer weiß was sich daraus noch alles ergeben kann.
Ich hoffe, Deine Freundin weiß Deine super guten Impulse zu würdigen. Ich tue es auf alle Fälle. Grundsätzlich bleibe ich bei meiner Ausrichtung, lasse mich jedoch von Profis, wie Dir dankbar inspirieren!
Liebe Margaretha,
danke für deine Worte. Ich freue mich immer, wenn du aus meinen Artikeln etwas für dich mitnehmen kannst. Und ja, ganz genau: Bleib bei dir, du weißt am besten wo die Reise hingehen soll 🙂
Das trifft nicht nur auf Blogger zu. Unter Fotografen ist es ähnlich. Ich denke, dass passt auf fast jede Branche.
Klar, das stimmt natürlich. Aber hier bei mir geht es ja hauptsächlich ums Bloggen, daher habe ich es darauf bezogen 🙂