3 Methoden gegen Schreibblockade
Du hast schon länger nicht mehr gebloggt. Dir kam einfach immer etwas dazwischen. Und dann, als du dich hingesetzt hast, um endlich loszulegen, passierte… Nichts. Keine Ideen, kein gerader Satz, kein klarer Gedanke. Schreibkrise. Wie du sie in den Griff kriegst? Hier sind drei Methoden gegen Schreibblockade.
Kennst du das? Du schreibst einen Satz, dann noch einen und dann löschst du wieder alles. Und dann wieder von vorn. Oder aber, du verbringst stundenlang mit Recherche, die dich aber bloß von Seite zu Seite geführt und eigentlich kein Stück weiter gebracht hat. Oder aber, du schreibst gar nichts. Starrst nur auf das sprichwörtliche leere Blatt. Je nach Typ prokrastinierst du vielleicht auch und anstelle des Schreibens erledigst du ganz viele superwichtige Dinge. Zum Beispiel die Wohnung putzen, ausmisten, deine Ablage machen oder die Steuererklärung. Also irgendetwas, außer schreiben. Jeder Blogger oder Autor hat immer mal wieder Schreibkrisen oder Schreibblockaden. Dann fällt einem nicht nur das Schreiben schwer, sondern auch, überhaupt anzufangen. Es gibt Wege, wie du jetzt wieder aus dieser Schleife rauskommst.
Die besten Methoden gegen Schreibblockade: Da hilft nur schreiben
Du willst wieder ins Schreiben kommen? Dann fang.an.zu.schreiben. Ich weiß, das kommt dir gerade schwer vor, ist aber die einzige Möglichkeit, deine Schreibblockade zu überwinden. Was dabei hilft, sind Kreativmethoden. Sie bringen dich ins Schreiben und mit dieser Starthilfe kommst du auch wieder in deine Themen und ins Bloggen. Wichtig ist nur: Schiebe das Schreiben nicht immer weiter vor dir her, denn je länger du nicht geschrieben hast, umso schwerer wird der Wiedereinstieg. Wenn du regelmäßig schreibst, dann treten Schreibblockaden grundsätzlich seltener auf. Mach dir den Einstieg leicht und fang erst einmal klein an. Wenn du wieder im Schreiben bist, kannst du das Tempo erhöhen.
1. Brainstorming: Über das einzelne Wort zum Artikel
Die wohl bekannteste Übung der Kreativitätstechniken ist das Brainstorming. Du wählst einen Begriff beziehungsweise ein Thema aus. Und dann notierst du alle Wörter, die dir dazu in den Sinn kommen. Danach kannst du diese Begriffe in Kategorien einteilen: Suche nach Wörtern, die andere Wörter zusammenfassen, also ihnen übergeordnet sind. Du kannst sie mit Linien verbinden, um die Beziehungen der Kategorien zu verdeutlichen. So entsteht nach und nach eine komplexe Mindmap, die als Grundlage für deinen Text dienen kann. Eventuell hast du jetzt schon die Struktur deines Artikels vor dir liegen!
2. Freewriting: Mach den Kopf leer
Freewriting wirkt auf den ersten Blick etwas merkwürdig und man könnte meinen, das mache keinen Sinn. Aber hey – hast du gerade eine Schreibblockade? Dagegen hilft: Schreiben! Du wählst dir wieder ein Oberthema aus und legst ein Zeitlimit fest (zum Beispiel 5 Minuten). Dann schnappst du dir also ein leeres Blatt Papier und fängst an zu schreiben. Was du schreibst, ist egal. Achte nicht auf Rechtschreibung oder gar Satzbau und Zeichensetzung. Schreibe einfach, was dir gerade einfällt. Und wenn dir gerade nichts einfällt, dann schreib eben darüber. Du musst nicht bei deinem Oberthema bleiben. Der Schreibfluss darf dabei nicht abbrechen, der Stift sollte das Papier nicht verlassen. Es kann sein, dass du mit dem Text hinterher nicht viel machen kannst, aber das ist nicht wichtig. Hauptsache, du kommst ins Schreiben. Ich habe die Technik übrigens bereits ausführlich in diesem Artikel beschrieben – lies gerne rein!
3. Kaskadenfragen
Du hast keine Ahnung, was Kaskadenfragen sind? Das sind die Fragen, die Eltern in den Wahnsinn treiben und die kein Ende zu nehmen scheinen. Kaskadenfragen weiten den Blick, weil sie nach scheinbar banalen Informationen fragen. Kinder beherrschen diese Technik in Perfektion, denn sie geben sich mit der erstbesten Antwort oftmals nicht zufrieden. „Warum ist der Himmel blau?“ ist da noch eine der einfachereren Fragen. Aber beantworte mal:
„Was macht die Frau?“ – „Sie sitzt im Bus.“ – „Warum macht sie das?“ – „Tja, Schatz, ich kenne sie nicht, wenn du das wissen willst, musst du sie fragen.“ Und selbst an dieser Stelle ist die Diskussion oft nicht zu Ende.
Schau also genau hin und hinterfrage alle deine Gedanken und Ideen genau bis ins Detail. Wie? Warum? Wieso? Wo? Wann? Weshalb? Jede Frage führt dich zu einer neuen Frage und auch zu neuen Erkenntnissen. Wenn du hinterher in einer zweiten Runde auf deine Ergebnisse schaust, kannst du vielleicht sogar noch mehr neue Fragen finden. Du kannst dich dann auch fragen: „Was würde mein Leser wissen wollen? Stimmt das auch wirklich? Ist das hier relevant? Ist das logisch?“ Indem du dein Thema durch die Kaskadenfragen sehr detailliert ausarbeitest, kannst du hinterher super gut planen. Indem du dir Fragen stellst, kannst du mögliche Fehler im Aufbau des Textes aufspüren, bevor du den Text überhaupt geschrieben hast.
Bewerte dein Schreiben nicht
Bei einer Schreibblockade ist es einfach wichtig, zu schreiben. Dabei muss zunächst nicht einmal verwendbarer Text herauskommen. Wichtig ist nur, dass du schreibst. Es gilt hier also ausnahmsweise mal Quantität vor Qualität. Schau einfach, was bei den Techniken auf deinem Blatt oder in deiner Datei landet. Es kann sein, dass du es weiterverwenden kannst, aber es könnte genauso gut sein, dass du Text produzierst, den du nicht gebrauchen kannst. Bewerte das nicht. Es kann einfach sein, dass diese „wirren“ Gedanken aus dem Kopf mussten und du danach wieder freie Kapazitäten zum Schreiben hast.
Versuche, regelmäßig zu schreiben. Kreatives arbeiten ist immer ein Spagat, denn es gibt keine Garantie dafür, dass wir kreativ bleiben. Und wenn es halt mal nicht so läuft, versuche über das mechanische Schreiben einen Zugang zu kriegen. Einfach drauf los.
Wie gehst du mit Schreibkrisen und Schreibblockaden um? Hast du auch mal unkreative Phasen und noch weitere Tipps dagegen auf Lager? Wir können gern unsere besten Methoden gegen Schreibblockade in den Kommentaren zusammentragen und diskutieren!
Liebe Anna,
vielen Dank für diese tollen und sehr praktischen Tipps. Es stimmt, manchmal habe ich so viele Ideen, dass es mir schwer fällt, es zu strukturieren, was mich wiederum davon abhält, irgendetwas zu schreiben. Da ist das Freewriting eine großartige Idee. Damit ist es erst einmal raus, ohne den Druck, das Geschriebene dann auch verwenden zu müssen und man kommt erst einmal in einen Fluss.
Liebe Grüße,
Babett
Liebe Anna,
vielen Dank für deine wertvollen Tipps.
Ja, diese Schreibblockaden kenne ich auch. Vor allem, wenn ich eine Schreibpause hinter mir habe. Das Freewriting funktioniert dann gut und hängt meistens mit dem Oberthema zusammen. Allerdings tue ich mich oft schwer, das dann sinnvoll zu strukturieren.
Deine Idee der Kaskadenfragen finde ich toll. Ich kenne diese Methode, um einer Sache wirklich auf den Grund zu gehen. Bisher aber nur in der Kommunikation mit anderen Menschen. Ich wäre nie darauf gekommen, das für’s Schreiben zu nutzen.
Liebe Grüße, Gabriele
Liebe Gabriele,
danke für dein Feedback! Ja, ich finde immer dass man alles ausprobieren muss. Nicht alles wird bei dir funktionieren, so wie auch für mich nicht jede Technik passend ist. Wichtig ist einfach, dass man dranbleibt und nicht aufgibt. Denn mit jedem frustrierten „och manno, jetzt habe ich schon wieder so lange nicht geschrieben“ wird es schwieriger. Ich kann das aus eigener Erfahrung sagen, immerhin habe ich es geschafft, ein wichtiges Schreibprojekt über sieben Jahre aufzuschieben. Es war schier unmöglich, noch zufriedenstellend abzuschließen (umso stolzer bin ich, es doch noch gemacht zu haben).
Daher: Probiere meine Tipps aus und schau, was passiert. Und alles, was gut läuft, nimmst du in dein persönliches Repertoire auf. Ach ja: Es kann sein, dass beim Freewriting Texte entstehen, die du gar nicht weiter nutzen kannst. Trotzdem ist es gut, sie zu schreiben. Hinterher bist du meist klarer und fokussierter.
Liebe Grüße
Anna
Liebe Anna,
wiedermal hast Du da echt die besten Tipps rausgehauen! Danke!!!
Das mit dem Brainstorming hat bei mir bisher nicht gut funktioniert. Hatte ich in meiner Blockade oft versucht, aber es wollte der Funke nicht springen.
Dann bekam ich von Dir den Tipp mit dem Freewriting und das war der Hammer! Einfach mal drauflos, ohne Sinn und ohne Druck aller das-muss-was-werden. Erst 5 Min beim nächsten Mal waren es schn 15 Min… ohne das ich es gemerkt habe. Und nach ein paar Tagen hatte ich über 3000 Wörter geschrieben und 5 neue Ideen für Blogartikel. Davon habe ich bereits den ersten umgesetzt und den 2. gerade für die Korrektur liegen.
Ich nehme mir jetzt täglich meine 5 Min um Freewriting zu betreiben. Schreibe einfach an meinem Gedankentext weiter… Einmal in der Woche lese ich diese Gedanken und markiere mir Stellen oder Wörter, die für den Blog wertvoll sein könnten. Das gibt mir einen positiven Schubs.
Kaskadenfragen kommen dabei lustigerweise auch immer wieder vor. Ist schon witzig was wir von unseren Kindern so lernen können, wenn wir die Blickrichtung mal ändern.
Bewerte dein Schreiben nicht – jepp! Schön gesagt! Das ist fällt mir noch schwer, aber es war am Anfang viel schlimmer.
Dank Deiner Tipps habe ich aber Hoffnung und Mut gefunden es zu versuchen. *Bussi rüberwerf*
Liebe Tanja,
ich freue mich so sehr darüber, wie gut es bei dir gerade mit dem Schreiben läuft. Und natürlich auch, dass ich dir eine Hilfe dabei bin. Für mich ist Freewriting auch sehr hilfreich, denn ich denke in Sätzen. Es gibt auch Leute, die lieber einzelne Begriffe assoziieren wie beim Brainstorming oder beim Clustern (http://koschinski-kommunikation.com/clustern). Das ist – wie so vieles andere auch – abhängig von deinen Schreibstrategien und deinen Routinen.
Ich finde es großartig, dass du gerade dabei bist, neue Routinen für dich zu etablieren. YEAH!
Liebe Grüße
Anna