Einfach war es nicht: Selbstständig machen als Ausweg aus der Not

Es ist Herbst 2014. Ich bin so müde wie noch nie in meinem Leben. Mal wieder gehe ich spazieren – mit meinem Sohn, der in der Babytrage endlich eingeschlafen ist. Mein Handy brummt, ein Anruf. Es ist ein Bekannter von mir, der sich erkundigt, wie es mir geht. Ich lüge nicht, wenn mir jemand diese Frage stellt. Mir geht’s nicht gut. Junior ist keine 4 Monate alt, ich bin erschöpft, ich bin pleite. Mache mir Sorgen und ich bin gereizt. Die Geschichte meiner Selbstständigkeit ist nicht glanzvoll.

Warum ich gerade jetzt über meine Selbstständigkeit schreibe? Daran „Schuld“ ist Michaela Schächner, die in ihrer Blogparade Geschichten zu dem Thema sammelt. Die Geschichten sollen „die unendlichen Facetten aufzeigen, die die Entscheidung für eine Selbstständigkeit mit sich bringt.“ Und meine Geschichte ist ja nun echt keine, die im schöner-selbstständig-machen-Katalog veröffentlicht werden würde.​ Passt also. Der Start ist nicht schön, sondern prekär.

Prekär ist nicht übertrieben: Wenn Geld zum Thema wird

Mein Bekannter ruft mich ab und zu an, um sich zu erkundigen, ob ich noch lebe. Er merkt, wie angespannt ich bin. Er weiß nicht, wie knapp es finanziell wirklich ist, aber er ahnt es sicher. Vor der Schwangerschaft hatte ich gekellnert.

Das ist ja normal neben dem Studium – viele zahlen ihre Krankenversicherung vom Trinkgeld. Jetzt nach dem Mutterschutz kellnere ich zwar wieder, aber weniger wegen des Geldes, sondern mehr, um mal für ein paar Stunden rauszukommen. Andere Menschen zu sehen. Maximal eine Schicht pro Woche. Eher weniger.

Ich bin alleinerziehend, bekomme Elterngeld – allerdings nur den Sockelbetrag von 300 €, denn vor der Schwangerschaft hatte ich mein Leben ja durch kellnern und Arbeit auf Messen finanziert.

Zu diesen 300 € bekomme ich Kindergeld und Unterhaltsvorschuss, denn der Erzeuger war sich zu fein, einen Job anzunehmen, um die popeligen 200 und ein paar Zerquetschte Euro Mindestunterhalt zusammenzukratzen. Unterhaltsvorschuss ist aber weniger als Mindestunterhalt (deutlich!). Ich kotze immer noch innerlich, wenn ich daran denke.

Ich spüre also zum ersten Mal in meinem Leben, dass ich es vielleicht nicht alleine schaffe. Vorher hatte ich mir nie Gedanken gemacht. Es war schon mal knapp, aber ich wusste: Ich könnte immer irgendwie genug Geld verdienen. Ich hatte schon so viele Dinge gemacht: ich war Trainerin, Pizzabäckerin, Crêpes-Dreherin, Radio-Moderatorin. Hatte Gläser gespült und Klos geputzt. Ich würde immer Arbeit finden.

Jetzt aber hatte ich nicht mehr die Zeit und die Freiheit, um zu arbeiten. Ich hatte ein Baby, rund um die Uhr. Und zwar eins, das nicht schlief. Ich hatte auch noch mein Studium, das natürlich gerade keine Priorität hatte. Ich dachte daran, doch den Empfehlungen der Uni zu folgen: Urlaubssemester und Sozialhilfe. 

Sozialhilfe? Ich? Nein. Es musste doch anders gehen.

Du, Anna? Du kannst doch schreiben, oder?

Das fragt mich damals mein Bekannter, als er anruft und ich ihm wieder erzähle, wie hart mein Leben gerade ist. Als ich fast in Tränen ausbreche, weil ich einfach nicht weiter weiß. Und ich denke nach: Ja klar kann ich schreiben, das habe ich schon immer gemacht. Und ich habe Sprache und Kommunikation studiert. Ich weiß, wie Verständigungssicherung und Gesprächsorganisation funktionieren. Ich weiß, welche Qualitätskriterien es für Texte gibt. Aber was bedeutet das denn schon?

Das sage ich meinem Bekannten auch so oder so ähnlich. Ungeschönt und ehrlich. Ich bin so müde, dass es mir schwer fällt, von mir selbst überzeugt zu sein. Aber er ist es. Er glaubt an mich.

„Meld ein Gewerbe an. Dann kannst du für meine Firma arbeiten und mir Rechnungen schreiben.“

So haben wir es dann gemacht, das war der Deal. Am 6. November 2014 melde ich mein Gewerbe an. Der Beamte tippt „Schreiben von Texten sowie Erteilung von Seminaren“. Klingt nach großem Business… Nicht.

Das war die Geschichte meiner Gründung. Kein wow, kein Schwanken, kein Zögern. Kein Job, den ich aufgeben musste. Ich war nie in einer richtigen Anstellung, hatte nur meine Aushilfsjobs. Sorry, Michaela. Aber vielleicht können wir ja Gründung weiter fassen als nur diesen Akt der Gewerbe-Anmeldung…

Ich habe mir meine Selbstständigkeit nicht ausgesucht

Meine Selbstständigkeit ist mir passiert. Ich konnte damals nicht „Nein“ sagen, ich hatte keine Wahl, wenn ich weiter unabhängig und aktiv sein wollte. Und ich hatte kein Risiko. Hätte es nicht funktioniert, hätte ich das Gewerbe einfach wieder abgemeldet und gut. Als Texterin hatte ich anfangs so gut wie keine Kosten. Brauchte nur meinen Laptop und Internet. Es war nicht gefährlich, aber irgendwie doch mutig.

Es ging damals aber nicht um große Visionen und Missionen. Mir war die Zielgruppe egal, mir war Planung egal. Es ging ums Überleben. Und dies war die Option, die mir geboten worden war. Ich sagte „Ja“ zur Selbstständigkeit. „Ja“ zu dieser Chance. Aber nicht, weil ich Selbstständigkeit cool fand, sondern weil sie mir ermöglichte, zeit- und ortsunabhängig zu arbeiten. Eigentlich, weil sie mir ermöglichte, überhaupt zu arbeiten.

2015: Der Start in die Selbstständigkeit. Das Jahr der Planlosigkeit und des Lernens

Eine einzige Rechnung schreibe ich 2014 sogar. Dann kommt 2015, mein erstes „richtiges“ Jahr als Selbstständige. Ich schreibe Blogtexte, Newsletter-Texte, Website-Texte, Social-Media-Postings. Nebenbei lerne ich alles über Content Marketing und Werbetexten, das ich finden kann. Während gleichzeitig die Kita-Eingewöhnung läuft. Ich habe anfangs eine halbe Stunde für einen kurzen Kaffee, später eine Stunde, dann zwei, irgendwann vier. Junior ist Ende 2014 ein halbes Jahr alt, hat also weite Teile von 2015 noch Baby-Status.

Im Laufe dieses Jahres holt mich mein Bekannter in viele seiner Projekte, nimmt mich mit zu Kundenterminen. Ich lerne, wie man Websites mit WordPress baut und welche Erwartungen und Bedürfnisse Kunden in einer Zusammenarbeit haben.

Im Juni 2015 erst bastele ich mir eine eigene Website. Mit Blog zwar, aber noch sehr spärlich bespielt. Ich habe ja nun nicht gerade massenhaft Zeit. Mittlerweile habe ich eigene Kunden gewonnen. Ich lerne und wachse, bastele an meinen Social-Media-Präsenzen, schaue mich nach Kooperationen um. Und das alles neben der Betreuung meines Sohnes und während ich verzweifelt versuche, wieder Kurse in der Uni zu belegen, wieder reinzukommen.

Es ist auch das Jahr, in dem ich einen Abstecher zum Film mache. Visuelles Marketing und Texte im Image-Film beschäftigen mich noch eine ganze Weile lang.

Auch 2015 habe ich keine Vision, keine konkreten Ziele. Ich lebe von Auftrag zu Auftrag, weiß aber, dass ich mein Marketing ausbauen muss, denn nur von Empfehlungen wird man nicht groß.

2016: Aufgeben? Das Jahr der großen Umbrüche und Kämpfe in der Selbständigkeit

2016 ist ein Jahr, in dem ich Unfassbares leiste. Und es ist ein Jahr, in dem ich so viele Schulden mache, dass mir beim Gedanken daran ein bisschen schlecht wird.

Warum war das so? Weil ich in diesem Jahr kaum gearbeitet habe. Die Uni hatte mir die Pistole auf die Brust gesetzt; meine Studienordnung im BA lief aus. Ein Semester noch bis zur Exmatrikulation. Es war ein bisschen wie im Film: Der offizielle Brief flattert mir in den Briefkasten und ich stehe da und will mich nur noch verkriechen. Dabei wusste ich doch, dass das passieren würde. Jetzt aber bin ich verunsichert und ich denke: „Das schaffst du nicht! Du musst Geld verdienen, du musst so viele andere Dinge tun… Wie soll das gehen?“

Im Mai/Juni ziehen Junior und ich in eine größere Wohnung, danach dann das Projekt Uni-Abschluss. Ich schreibe vier Hausarbeiten und meine BA-Arbeit in 4 Monaten. Größtenteils nachts. Neben meinen Jobs und als alleinerziehende Mutter. Ich habe kaum Aufträge, bestehende Kunden vertröste ich. Denn ich will nicht 10 Jahre Studium ohne Abschluss beenden.

Als ich die Bachelor-Urkunde in der Hand halte (yay 1,9!), ist das Jahr schon weit vorangeschritten. Ich bin müde, habe das Gefühl erstmal Urlaub machen zu müssen. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich etwa 8000 Euro Schulden bei meiner Mutter (zum Glück nur bei ihr).

Es passiert nicht mehr viel in diesem Jahr. Der Umsatz im Jahr 2016 ist ein Witz, aber das Gewerbe besteht weiter.

2017: Weitermachen und Durchhalten. Das Jahr der Positionierung und Konsolidierung

Es ist mein drittes Jahr als Selbstständige, aber ich fühle mich immer noch wie eine Anfängerin. Na klar, ich habe schon viel geschafft – gar keine Frage. Aber einen Durchbruch kann man das nicht nennen. 

2017 ist das Jahr, in dem ich das Thema Positionierung angehe. Als ich mit der Selbstständigkeit startete, hatte ich das Bedürfnis, all meine Qualifikationen und Fortbildungen zu kommunizieren. Denn hey, ich kann doch so viel – das muss die Welt doch wissen!

Ich bin Medientrainerin, Moderatorin, Coach. Habe Fortbildungen in den verschiedensten Bereichen gemacht. Habe Kurse belegt zu: Schreibdidaktik, Menschen beraten und in Lernprozessen begleiten, Präsentation, Visualisierung, Redaktionsabläufe effizient gestalten, Zeitmanagement, Umgang mit Konflikten in Seminaren, viele Seminare zu Sprechen und Sprache, … Du siehst schon das Problem?

Ich habe lange geglaubt, „Kommunikation“ sei ein Thema. Ist es aber nicht. Kommunikation ist alles. Dann habe ich gedacht, „Texten“ sei ein Thema. Ist es aber nicht. Und zuletzt habe ich geglaubt, „Bloggen“ sei ein Thema. Ist es aber nicht.

Erst seit ich das sperrige „koschinski – kommunikation.medien.redaktion.“ abgelegt habe und mich auf’s Bloggen konzentrierte, werde ich als Expertin wahrgenommen. Und auch dann hat es gedauert, bis ich mir mit „entspannt & zielgerichtet bloggen“ den passenden Fokus gegeben hab.

Also… Falls du glaubst, deine ganzen Qualifikationen seien wichtig: Sind sie nicht. Deine Botschaft und deine Haltung sind wichtig. Das macht dich unverwechselbar.

2017 passiert nicht viel Großes, aber ich verändere mich und meine Ausrichtung. Lerne meine Zielgruppe immer besser kennen. Werde mutiger und authentischer, sichtbarer. Mache viele kleine, eher unbedeutende Projekte, bin viel in der Uni unterwegs, um den Master zu machen. „Immer weiter“ ist hier das Motto.

2018: Wachstum in der Selbstständigkeit. Das Jahr der Überraschungen und Enttäuschungen

Ist es wirklich erst zweieinhalb Jahre her, dass ich „28 Tage Content“ erschaffen und meine Community gegründet habe? Ja, tatsächlich. Das war 2018. Damals ist es ein kleines Experiment, aber es erreicht Menschen. Es trifft einen Nerv, beziehungsweise zwei Nerven: Viele Teilnehmer wollen Verbindlichkeit für ihre Blogs herstellen. Und sie suchen den Austausch in der Community. Das war der Start für meine fantastische FB-Gruppe, die jetzt eine der zentralen Anlaufstellen für neue Follower und Kunden ist.

Enttäuschend ist aber der Verkauf nach 28TC – ich bin noch nicht so weit. Mir fehlt es an Klarheit und an Mut. Im März bin ich erschöpft, weil ich unglaublich viel Energie in die Februar-Aktion gesteckt hatte, aber nur so wenig Energie zurückkam. Ein Learning – und was für eins.

2018 ist aber auch das Jahr, in dem ich meine Netzwerk-Aktivitäten verstärke, weil ich merke, dass alleine vor sich hin wurschteln einfach nicht gut funktioniert. Als Selbstständige brauchst du den Austausch, die Unterstützung, die positiven Worte. Ich war Ende 2017 einer (bezahlten) digitalen Community beigetreten und ich hatte mir ein Ticket für die Inspi-Con in Bonn gekauft. Dieser Event zeigt mir erst, was Energie und Austausch im Netzwerken bewirken können. Es ist irre, wie sich Menschen dort begegnen und gegenseitig empowern.

Eine überraschende Anfrage erhalte ich auch in diesem Jahr. Obwohl ich meinen Bauchladen abgelegt habe und nur noch mit den Themen Bloggen und Schreiben unterwegs bin, werde ich wieder als Trainerin angefragt. Das ist erschreckend und ein gehöriger Schritt aus meiner Komfortzone hinaus. Es ist aber auch irre gut, weil ich merke, was alles möglich ist.

Ich verkaufe meine ersten großen Blog-Coachings und merke, wie sich mein Business in die richtige Richtung entwickelt. Langsam, aber stetig. Da sind immer noch viele kleine Text-Aufträge, aber es werden immer weniger. Die Zeiträume der Zusammenarbeit werden länger, die Summen auf den Rechnungen größer. Ein gutes Gefühl: Ich habe was richtig gemacht!

Als Belohnung gönne ich mir ein professionelles Corporate Design und ein Logo von der wunderbaren frauHdesign. Was das mit meinem Business machen wird, weiß ich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht.

2018 ist das Jahr, in dem ich Klarheit schaffe, was meine Ziele, Mission und Vision angeht. Ich möchte weiterhin dabei unterstützen, dass alle ihre Geschichten auf einem Blog in die Welt bringen können. Aber wie genau ich das anstelle, das habe ich jetzt angepasst.

2019: Fokus, Feedback und Scheitern. Das Jahr der Brüche und der Investition

Dieses Jahr beginnt großartig. Ich freue mich auf die erste #Bielecation mit meinen Mastermind-Kolleginnen. Und es wird doppelt aufregend: Da gibt’s ein Fotoshooting. Ich gönne mir neue Bilder für meine neue Website und für Social Media. Das ist herausfordernd, denn ich hasse die meisten Bilder von mir. Sind aber ganz gut geworden, oder?

Das war im Februar – und klar, hier gibt es auch die zweite Runde von 28 Tage Content. Größer, besser, kommunikativer. Genau auf die Zielgruppe ausgerichtet. Es macht Spaß, ist aber wieder sehr kräftezehrend. Und das ist das Problem an der Sache. Ende Februar bin ich so müde und erschöpft, dass ich mir nicht zutraue, das Jahresprogramm zu launchen. Und das, obwohl ich schon Interessentinnen und Zusagen habe. Ich hatte mich komplett übernommen.

Dabei war jetzt gerade alles so klar. Ich war sichtbarer, ich war klarer, ich hatte mich weiterentwickelt. Erst war ich die, die Content von Jimdo nach WordPress kopiert, dann war ich Texterin, Ghostwriterin und Bloggerin, jetzt war ich Blog- und Schreibcoach. Aber es war einfach zu viel.

Also mache ich weiter, wie so oft. Ja, ich habe meine Kunden. Ich coache und begleite. Fahre auf mehrere Barcamps, vernetze mich und baue doch wieder vermehrt Websites. Und ich werde wieder öfter als Trainerin gebucht – jetzt sogar in meinem Bereich. Im Sommer gebe ich einen Workshop zu den Themen Storytelling und Sprache im Marketing. Ich fühle mich angekommen und trotzdem nicht gut genug. Verrückt.

Das Jahr plätschert so vor sich hin, aber immerhin: Ich habe jetzt… 

  • ein neues Logo und ein einheitliches Corporate Design,
  • eine neue Website mit klarem Aufbau und klarer Message,
  • eine neue Domain: weg mit dem unpersönlichen koschinski-kommunikation.com, hin zu annakoschinski.de,
  • neue Bilder, die mich zeigen, wie ich wirklich bin,
  • einen Blog, der gewachsen ist und der meine Botschaft trägt,
  • eine Community, die zu mir passt und die weiter wächst,
  • ein Netzwerk – online und offline, das mich weiterbringt.

Witzig, dass man da immer noch zweifelt? Ja, aber ist so. 2019 ist viel passiert, das mich sehr glücklich gemacht hat. Ich habe unfassbar viel gelernt, bin sicherer geworden. Habe neue Kunden gewonnen, viel großartiges Feedback bekommen.

Meine Community ist gewachsen und ich muss nicht mehr ständig vorturnen. Es sind viele tolle Menschen dort versammelt. Mittlerweile ist es normal für mich, Aufträge abzulehnen, wenn sie nicht zu mir und meinen Werten passen.

Ende 2019 bin ich unzufrieden, denn ich habe so viel Energie reingesteckt in dieses Business. In die Präsentation, die Wirkung. Aber die Energie, die zurückkommt, ist mies. Eine Kundin zahlt ihre Rechnung nicht, dadurch bekomme ich sogar noch einmal echte finanzielle Schwierigkeiten zum Jahresende. Die Luft ist raus, die Laune schlecht. Aber ich mache weiter. Der Februar steht ja schon fast vor der Tür – und diesmal mache ich es richtig.

2020: Angekommen in der Selbstständigkeit. Das Jahr, in dem die Energie zurückkommt

Kennst du das, wenn alles, was du anpackst, funktioniert? Wenn auf einmal alles klappt, ohne dass du dich furchtbar anstrengen musst

Dieses Jahr fühlt sich an, als käme all die Energie, die ich in den vergangenen 5 Jahren in mein Business gesteckt habe, zurück. Ich mache nicht viel und es funktioniert trotzdem nahezu alles.

Es ist krass. Ich werde offline als Expertin, Beraterin und Trainerin angefragt. Online wächst meine Community weiter und ich verkaufe meine Coaching-Dienstleistungen, ohne viel Akquise machen zu müssen. Ich habe mehr fantastische Anfragen als ich bearbeiten kann. Es ist, als sei ein Knoten geplatzt.

Und auch dieses nervige Virus hat mich nicht kleingekriegt. Viele Menschen wollen jetzt sichtbar werden im Web und dafür brauchen sie Hilfe. Ich werde weiterempfohlen und angefragt. Man könnte sagen es läuft.

Dranbleiben lohnt sich. Weitermachen lohnt sich. Kämpfen, immer weiter, ein Schritt nach dem anderen – auch wenns mal ätzend ist. Irgendwann kommt der Punkt, an dem es funktioniert. Und wenn der kommt, ist auf einmal das größte Problem, wer diesen Erfolg am besten mit dir feiert.

Ich bin angekommen. Von hier aus geht es nur weiter nach vorn. Nächste Ziele sind Online-Produkte und dann über kurz oder lang Angestellte.

Ich selbst werde wohl niemals in meinem Leben angestellt sein. Das kann ich mir nicht mehr vorstellen. Ist aber auch nicht so schlimm, oder?

Hier kommst du zu den anderen Beiträge der Blogparade von Michaela Schächner.

 

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Selbstständig machen, Storytelling, Geschichten über Selbstständigkeit, Authentizität, echte Geschichten

 

15 Kommentare
  1. Andrea sagte:

    Liebe Anna,
    danke für die Empfehlung dieses sehr offenen und daher berührenden Artikels. Danke fürs Mitnehmen auf Deine Reise ins Leben einer, die gründet, weil sie nicht anders kann.
    Herzliche Grüße
    Andrea

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Liebe Andrea,
      ja, weil sie nicht anders kann. Aber auf vielen verschiedenen Ebenen. Ist ja nicht so, als hätte ich keine Wahl gehabt. Nur waren die anderen Möglichkeiten keine echten Wahlmöglichkeiten für mich 🙂
      Herzliche Grüße
      Anna

  2. Eddy sagte:

    Vielen lieben Dank für diesen schonungslos ehrlichen Bericht von Deinem Weg zum Erfolg. Ich hoffe, dass möglichst viele Menschen ihn lesen und von Dir lernen, was wirklich wichtig ist: Mut, Fokus und Durchhaltevermögen. Applaus für Deine Arbeit!

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Danke für dein Feedback! Ja, wenn ich schon immer predige, dass wir echte Menschen und ehrliche Geschichten brauchen, dann muss ich da auch mit gutem Beispiel vorangehen. Ich denke, es ist ein Gewinn für alle, wenn wir nicht so tun, als wäre die Selbstständigkeit ein Spaziergang 🙂

  3. Tonia sagte:

    Liest sich wie ein Buch… Hat mich gefesselt und mitfiebern lassen… ist schon iwie komisch, ich hab dich ja Anfang 2020 kennengelernt , sah nur diese taffe, wortgewandte, sympatisch empathische Frau und hab mir nie Gedanken darüber gemacht, dass dir nicht immer alles so leicht gefallen sein könnte.
    Wie wahnsinnig schön, dass du du bist und ich dich hier finden konnte, weil du immer weiter gehst

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Ach Tonia,

      wir treffen uns auf so vielen Ebenen. Ich hatte deinen Artikel über deinen holprigen Weg gelesen und war fasziniert und berührt und auch ein bisschen herausgefordert. Es hört sich vielleicht blöd an, aber die Geschichte war so dicht – das hat mich beeindruckt. Und jetzt gebe ich hier ein paar Infos über mich und meinen Werdegang raus, die nicht annähernd so stark sind wie deine Geschichte. Aber es ist eben echt und das ist das, was unsere Art von Bloggen macht. Matching halt 😉

      Danke, dass du mit mir gehst
      Anna

  4. Carina sagte:

    Liebe Anna,
    das ist unglaublich! Deine lebhafte Erzählung lässt mich die Höhen und Tiefen mit Dir erfahren. Es ist erfrischend, dass Du auch die Schattenseiten und die Zweifel so offen benennst, ist doch das Internet voll von Gründern, denen die Sonne aus dem – sagen wir – Schatten scheint.
    Respekt für Deine Leistungen, Deinen Willen, Dich nicht klein kriegen zu lassen und Deinen Biss.
    Liebe Grüße
    Carina

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Liebe Carina,

      danke für dein Feedback. „Unglaublich“ sagst du, dabei habe ich ja nur über den kleinen Teil geschrieben. Ich denke tatsächlich darüber nach, ob ich ein Buch schreibe (wenn ich 46 bin). Über 2014, das schönste und das schlimmste Jahr in einem. Über diese drei ersten Jahre, die so schmerzlich und so hart waren. Wer weiß – vielleicht kann ich darüber ja selbst noch Inspiration aus meiner Geschichte ziehen.

      Danke für deine Worte und liebe Grüße
      Anna

  5. Dorit Flor sagte:

    Als ich meinen Artikel bei Michaela verlinkt und gesehen hab, dass du auch mitgemacht hast, dachte ich gleich: Yay! Und dann: Wow! Was für ein Artikel. Was für eine Hürdenstrecke, die du da bewältigt hast. Und trotzdem hast du nie aufgegeben, dich nicht unterkriegen lassen und weitergemacht. Deine Geschichte hat mich echt berührt. Vielen Dank, dass du hier so viel davon mit uns teilst. Ich find’s toll, dass du endlich viele schöne Erfolge erntest. Du machst Mut und inspirierst – ganz bestimmt nicht nur mich.

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Liebe Dorit,

      ich finde es so toll, dass gerade Menschen wie du, die mich ja doch schon seit ein paar Jahren begleiten, noch so viel Neues in der Geschichte entdecken. Ich weiß noch, als wir uns mal in einer virtuellen Mastermind-Runde bei Tanja getroffen haben. Wir haben über Preise und Wert diskutiert und warum wir schon am Anfang einen angemessenen Stundensatz brauchen. Ich kann es aus der leidvollen Erfahrung heraus sagen, dass ich mal für 15 € / Stunde getextet habe. Einfach nur irre.

      Danke für dein Lob – ja, wenn ich ein bisschen Mut machen und motivieren kann, dann ist schon viel gewonnen.

  6. Margaretha sagte:

    Das ist Anna, wie sie leibt und lebt, wie ich sie kennen und schätzen gelernt habe. Ohne „schreibtechnische“ Masken, ehrlich und gerade heraus, jung und schon so weise!
    Ein Artikel der ein Leben in all seinen Facetten zeigt, der Ansporn ist und Mut macht. Vielen herzlichen Dank dafür liebe Anna.
    Alles Liebe und Gute
    Margaretha

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      „Weise“ sagst du? Tja… Vielleicht ein bisschen altklug manchmal 😀

      Ich denke, wir wachsen an unseren Aufgaben. Mir gegenüber haben immer wieder Menschen geäußert, sie könnten das ja nicht. „Wie machst du das bloß???!!“, war eine Frage, die ich so oft gehört habe. Ich bin mir nur nicht sicher, ob die Frage Sinn macht. Denn es muss ja irgendwie gehen. Und so war es auch bei mir. Es geht, weil es gehen muss. Von hier aus betrachtet hoffe ich einfach nur, dass ich zeigen kann, dass sich der mühsame Weg lohnt. Es funktioniert – manchmal dauert es halt ein bisschen länger.

      Liebe Grüße
      Anna

  7. Annette Mertens sagte:

    Wahnsinn, liebe Anna, was Du da schreibst! Da kann man Dir nur gratulieren, zu Deiner Expertise, die Du Dir so mühsam erarbeitet hast, zu Deinem Durchhaltevermögen, und zu Deinem endlich verdienten Erfolg! Danke für den Artikel, hat sehr viel Spaß gemacht, ihn zu lesen!

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Liebe Annette,

      danke für deine Worte. Ja, es ist wirklich kein gerader Weg gewesen und ich wundere mich ein bisschen, dass ich nicht unterwegs ausgestiegen bin. Weil es schon hart ist und die Schritte manchmal einfach sehr klein sind – das musste ich dann halt ein paar mehr machen, um den Weg zu gehen. Und ein paar Umwege habe ich sicher auch genommen.

      Es ist eben ein langfristiges Projekt 🙂

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  1. […] offen und wichtig war der Beitrag von Anna, in dem sie davon berichtet, wie sie sich geradezu aus der Not heraus selbständig gemacht hat. Sicherlich denken einige von uns immer mal wieder, dass das Leben einfacher wäre ohne Chef, […]

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