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Blog aufbauen mit wenig Zeit Teil 4: Die besten Formate

Du hast nur wenig Zeit zum Bloggen, willst aber trotzdem regelmäßig Artikel veröffentlichen? Dann brauchst du Formate, die zu dir und deinem Thema passen. Die dir leicht fallen. Und was ganz wichtig ist: Glaub bitte nicht, du müsstest irgendein fancy Blog-Format produzieren, weil es einer der großen Blog-Propheten empfiehlt: „das funktioniert immer“. Glaub mir: Das funktioniert nicht immer. Für den einen tut es das, für den anderen nicht. List-Posts mit 7, 10 oder 12 Punkten sind super – wenn du Themen für dieses Format hast und wenn du gut damit zurechtkommst. Hier sind Ideen, wie du Formate für gutes, produktives Bloggen findest.

Hier findest du die anderen Teile der Artikelserie:
Teil 1: Was du wirklich brauchst, um einen Blog zu starten.
Teil 2: Gute Ziele beim Aufbau eines Blogs.
Teil 3: Die richtigen Themen für deinen Blog, wenn du nur wenig Zeit hast.
Teil 5: So findest du die besten Zeiten und Routinen für entspanntes Schreiben.

 

Was sind gute Formate, die schnell erstellt sind?

Mach es dir leicht und wähle jetzt Formate, die du gerne schreibst und die dir leicht fallen. Und vor allem: Keine episch langen Experten-Artikel, die ihr Thema bis ins kleines Detail erläutern, sondern kleine Häppchen. Klein, echt jetzt. Obwohl die Experten sagen, unter 1000 Wörtern dürftest du das gar nicht Blogartikel nennen. Das ist Quatsch. Du musst keine 3000-Wörter-Experten-Artikel (was auch immer das bedeuten mag) schreiben. Ein Blogbeitrag kann grundsätzlich alles sein.

Howtos sind zum Beispiel gute Formate für Tage, an denen du nur wenig Zeit hast. Das sind Kurzanleitungen, die sich auf ein sehr spezifisches Problem beziehen. Schreib aber bitte nicht die x-te, ausschließlich informative Anleitung, sondern sei originell und erkläre deinen (vielleicht ganz eigenen) Zugang zu diesem Problem und der Lösung.

 

Formate für Themen, die dich eh immer beschäftigen

Einfach ist es immer, Ressourcen und Tools vorzustellen, die du eh nutzt. Wenn du dich mit der Materie gut auskennst und den Mehrwert für den Leser klar benennen kannst, dann schreib ruhig darüber. Aber fass dich kurz. Hab keine Angst, du könntest nicht alles gesagt haben. Ein Beitrag ist dann fertig, wenn die Botschaft beim Leser angekommen ist.

Checklisten und FAQs sind auch Formate, die du schnell produzieren kannst. Wenn du dein Thema begrenzt, ist eine Checkliste schnell geschrieben. Und FAQs (häufig gestellte Fragen, Frequentlty Asked Questions) gehen schnell, weil du diese Fragen ja eh dauernd beantwortest. Sicherheit im Thema, klare Struktur im Format. Besser geht es doch kaum, wenn du nur wenig Zeit zum Bloggen hast. (Wenn du keine Fragen gestellt bekommst, kannst du diese auch erfinden – der Mehrwert ist der gleiche.)

 

Klare Struktur, klarer Rahmen

Ein Format wie ein List-Post kann dir helfen, schnell zu bloggen, weil du kaum eine Chance hast, dich zu verzetteln. Du kannst die Struktur vor dem Schreiben sehr genau festlegen und zum Beispiel beschließen: Nach 7 Punkten ist Schluss. So bleibst du in einem klar definierten Rahmen und weißt genau, wann der Artikel fertig ist. (Listen mit einer ungeraden Anzahl funktionieren übrigens besser als mit einer geraden, Ausnahme ist die 12. Die geht auch gut, ist aber fast schon wieder zu lang, wenn du keine Zeit zum schreiben hast.)

Der Effekt der klaren Struktur funktioniert auch, wenn du Tutorials, Anleitungen oder kleine Übungen beschreibst. Klassischerweise sind Tutorials zwar mit Bildern angereichert, aber sie funktionieren auch ohne. Also: Nimm dir eine Übung, die du gut kennst und die einen klaren Mehrwert für deine Zielgruppe hat. Beschreibe die einzelnen Schritte. Fertig. Veröffentlichen.

 

Meinung: Rant, Kolumne oder Glosse

Wenn du jemand bist, der gern auf aktuelle Ereignisse Bezug nimmt, dann sind auch Formate mit Meinung super. Die müssen nicht fürchterlich lang sein – und du musst deine Meinung auch nicht mit hundert Quellen belegen. Es muss aber deutlich sein, dass es deine Meinung ist.

Ganz kurz zum Verständnis: Ein Rant bedeutet Dampfablassen oder Meckern, Schimpfen. Das darf (nein, soll!) einseitig und ungeschönt persönlich sein. Nur raus damit!

Eine Kolumne ist auch ein Format, bei dem man die eigene Meinung sagt. Natürlich: Du tust das ja sowieso auf deinem Blog. Ist ja klar, das darfst du. In einem Corporate Blog braucht es eventuell etwas mehr Distanz, auf jedem Fall braucht es dann eine klare Kennzeichnung. Eben Meinungsartikel oder Kolumne.

Und dann die Glosse: Eigentlich ein journalistisches Format, aber wie ich schon sagte: Ein Blogbeitrag kann grundsätzlich alles sein. Also: Eine Glosse ist ein knapper, manchmal polemischer Kommentar zu aktuellen Ereignissen oder Problemen. Auch ein Kommentar wäre natürlich möglich, der ist eben sachlicher und weniger überspitzt formuliert.

 

Diese Formate solltest du jetzt nicht planen

Wenn du gerade wenig Zeit hast und vermutlich auch keinen Kopf, dann sind Formate, bei denen du terminieren und koordinieren musst, nicht so günstig. Interviews und Roundup-Posts sind zwar cool, weil du da andere Menschen Content für dich produzieren lässt.

Aber es kostet auch Zeit, denn für ein Roundup musst du bei verschiedenen Experten in deinem Netzwerk anfragen, ob sie dabei sein wollen, du musst sie dann manchmal erinnern, dass sie dir ja noch einen Text schicken wollten und überhaupt hast du vermehrt mit Kommunikations-Themen zu tun. Das ist Zeit, die du auch zum Schreiben nutzen könntest.

Ähnlich ist es bei Interviews und Gastartikeln. Kann toll sein, aber auch echt nervig, wenn man dem anderen hinterlaufen muss.

Auch Tests, Erfahrungsberichte und Rezensionen sind nicht unbedingt zu empfehlen, denn hier musst du ja die Zeit mitrechnen, die du brauchst, um das Produkt oder Buch vorstellen und empfehlen zu können. Also fang jetzt bitte nicht an, ein Buch zu lesen, das du schon ewig mal rezensieren wolltest.

 

Grundsätzlich: Lieber bekannte Formate wählen

Du weißt es selbst: Wenn du kaum Zeit zum Bloggen hast und vielleicht auch wenig Energie, dann nutze Formate, die du kennst und deren Struktur dir klar ist. Das ist jetzt nicht die Zeit, um coole, neue Dinge auszuprobieren (und vorher womöglich noch ewig lange zu recherchieren). Es ist die Zeit für vertraute Formate, für kleine Häppchen, für Texte, die dir leicht fallen.

Wichtig ist natürlich, den Leser nicht aus dem Blick zu verlieren: Bietet dein Content einen Mehrwert für den Leser? Ist er nützlich? Ist er unterhaltsam, macht er Spaß? Berührt er, aktiviert er, macht er Mut? Ist er informativ und hilft weiter? Löst er die Probleme meiner Zielgruppe? Behalte deine Leser immer im Blick, wenn du bloggst.

Mach es dir leicht, wenn du nur wenig Ressourcen zum Bloggen hast. Hast du ein Lieblingsformat? Dann such dir ein Thema und starte einfach. Ganz leicht, ohne große Vorarbeit.

 

Schreib mir gern einen Kommentar, welche Formate dir besonders leicht fallen. Und falls du Ideen für deine konkrete Situation brauchst, melde dich gern bei mir und wir sprechen mal über Formate, die für dich gut funktionieren.

 


4 Kommentare
  1. Graffitiartist.io sagte:

    Hallo Anna,
    In der Tat ein Artikel, der einem weiterhilft! Großartig zusammengestellt. Das ist genau das, wonach
    wir gesucht haben! Herzlichen Dank dafür!

    Mit freundlichen Grüßen,
    Graffitiartist

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Hallo, das freut mich, wenn mein Content weitergeholfen hat. Dann hoffe ich mal, dass die Umsetzung gelingt 🙂

      Mit freundlichen Grüßen
      Anna

  2. Edith Leistner sagte:

    Liebe Anna,
    bei diesem Blogbeitrag habe ich echt ein Problem. Als Laie verstehe ich die meisten Fachwörter (z. B. Tutorial) nicht. Du erklärst auch nicht, was grundsätzlich unter einem Format zu verstehen ist. Für mich ist ein Format zum Beispiel ein DIN A4 Blatt Papier. Könntest du nicht noch einen Beitrag schreiben, in dem du zum Beispiel schreibst: 1. Format = … ; darunter versteht man … Ich kann mir vorstellen, dass das meinen Horizont fürs Bloggen enorm erweitert.
    Liebe Grüße
    Edith

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Liebe Edith,

      so wie Papier ein bestimmtes Format hat oder eine Grafik, so gibt es auch verschiedene Formate beim Bloggen. Denn gemeint ist ja letztlich nur, dass es verschiedene Arten, verschiedene Richtungen, verschiedene Ausprägungen, verschiedene Genres gibt. In der Linguistik nennen wir das „Gattungen“. Es gibt verschiedene Gattungen von Gesprächen: Verkaufsgespräche, Beratungsgespräche, Alltagsgespräche, Smalltalk, Interview etc. Es gibt auch verschiedene Gattungen von Texten: Blogartikel, wissenschaftliche Texte, Rundschreiben, Werbetexte etc. In der Zeitung gibt es verschiedene Artikel-Formate: Ein Bericht, eine Nachricht, ein Kommentar, eine Rezension etc. Und im Radio sind diese Formate ähnlich.

      Auf Blogs gibt es all diese Formate auch. Weil Blogs keinen Regeln und Normen von Außen unterworfen sind, können wir uns allen Formaten aus den unterschiedlichsten Branchen bedienen. Wir können journalistische Formate wie Kommentare oder Reportagen wählen, wir können aber auch Anleitungen schreiben und sie in verschiedene Formate packen. Das Tutorial ist eine Anleitung, die ein Problem in wenigen, sehr klaren Schritten löst – das habe ich ja auch im Artikel beschrieben. Eine Anleitung kann aber auch ganz viele Hintergrundinformationen haben und zur Vertiefung einladen. Das sind dann aber unterschiedliche Formate. Sie sind anders in der Produktion und auch in der Rezeption.

      Klarheit über das Format bedeutet Klarheit über den Aufbau und damit eine Zeitersparnis. Denn „kleine“ Formate, kleine Kommunikationsangebote, also „Häppchen“, sind schnell zu produzieren und haben dennoch einen Mehrwert. Große Formate wie Expertenartikel, die ein Thema von allen möglichen Seiten beleuchten, brauchen dagegen länger in der Produktion und auch in der Rezeption.

      Die Wahl des Formats hängt also einerseits von deinen eigenen Ressourcen und deinen individuellen Vorlieben ab, andererseits aber auch vom Kommunikationsziel. Wenn dir das bewusst ist, bloggst du besser und klarer.

      Liebe Grüße
      Anna

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