Grenzenlose Gedanken, Grenzenlose Worte
Natürlich. Ich wieder. Da stolpere ich über einen Aufruf zur Blogparade, bin im Grunde sogar noch am Entstehungsprozess beteiligt. Und ich denke mir: Dazu muss ich auch was schreiben! Und ich weiß nicht, ob es an meinem eigenen, drängenden Wording liegt oder an der wuseligen und herausfordernden Zeit: Ich schreibe diesen Artikel wie so oft auf den letzten Drücker. Denn wenn ich noch teilnehmen möchte, muss ich im vorgegebenen Rahmen bleiben, die Initiatorin Inge Schumacher hat mir diese Grenze gesetzt.
Das Thema dieser Blogparade ist „Grenzen“. Und eigentlich geht es darum, Geschichten über Grenzen zu erzählen. Ich hätte da sicher viel zu erzählen. Aber irgendwie kam mein Kopf erst so richtig in Gang, als ich mich mit dem Begriff und dem Inhalt des Begriffs beschäftigte. Assoziation reihte sich an Assoziation. Und so entsteht jetzt ein ganz besonderer Artikel über meine Grenzen, grenzenlose Möglichkeiten und das Leben an sich.
Grenzenlose Welten: Gedanken und Gefühle
Grenzenlose Möglichkeiten: Mein Kopf, mein Herz, mein Bauch – alle haben sie diese unglaublichen Fähigkeiten. Ich kann die komplette Palette an Erinnerungen, Gedanken und Gefühlen wahrnehmen, ich kann sie abrufen, hervorrufen und immer wieder abspielen.
Es gibt Erinnerungen, die ich so sehr schütze, dass ich es nicht mal schaffe, sie gedanklich einzufärben oder etwas hinzuzufügen. Und ich kann Gefühle wiederherstellen, die ich in einer bestimmten Situation gefühlt habe. Das sind die Momente wo du mich im Bus sitzen siehst und ich wie aus dem Nichts grinsen muss, weil ich gerade wieder mit meinem Gehirn kleine Gedankenexperimente veranstalte.
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
– Albert Einstein
Und schon wieder eine Grenze, selbst bei Einstein. Die grenzenlose Phantasie aber ist wie eine riesengroße Spielwiese. Ganz besonders dann, wenn du entdeckst, dass du das ganz gezielt nutzen kannst. Es bedeutet nicht, dass meine Welt immer rosa ist, aber weil meine Welt im Kopf grenzenlos ist, kann ich die negativen Phasen meist schnell abhaken. Das braucht etwas Übung, das gebe ich zu. Und klar, auch ich habe sie manchmal noch: Diese anderen Elemente.
Grenzen im Kopf: Widerstände im Innen
Viele Menschen begrenzen sich selbst, ich mich bestimmt auch noch ab und zu – obwohl das bei mir echt nicht mehr oft vorkommt! Aber ich kenne sie natürlich auch, diese negativen Glaubenssätze, die wir oft seit frühester Kindheit mit uns herumschleppen. Und mit denen machen wir uns künstlich klein.
Ich bemerke sie immer dann, wenn ich eigentlich selbstverständliche Dinge auf einmal nicht tue, den nächsten logischen Schritt nicht gehe. Da hindert mich die Vorstellung an eine Veränderung oder an eine Anstrengung einfach daran, weiterzugehen. Verrückt, oder? Ein Spruch, über den ich immer mal wieder im Netz stolpere, lautet:
Die Grenzen nach oben setzen wir selbst.
Ich glaube, das stimmt. Wenn wir an das denken, was wir noch nicht erreicht haben, ist da viel zu oft ein „das geht nicht“. Und auch das ist sicher so, weil uns das jemand mal gesagt hat und wir es dann blöderweise geglaubt haben. Dabei gibt es keine Grenzen nach oben, außer die unseres eigenen Denkens.
Grenzen des Vorstellungsvermögens: Widerstände im Außen
Oft treffe ich Menschen, die meine Ideenwelt und Vorstellungskraft nicht nachvollziehen können. Die steigen aus, wenn ich von mentalen Räumen und der Kraft der Gedanken spreche oder davon, dass wir uns auf Glück programmieren können. Dann kommt oft dieses „hehe, ja, schön“ (ich weiß nicht, ob du es kennst, aber so etwas sagen Menschen, die glauben, etwas sagen zu müssen, aber eigentlich lieber die Klappe halten sollten).
Also: Ich halte diese Menschen nicht für dumm oder so, sie haben es halt nicht besser gelernt. Sie haben keine Ahnung, dass wir über unseren Mind, unsere Gedanken und Gefühle so richtig viel Energie entstehen lassen können. Sie haben ein begrenztes Vorstellungsvermögen (in diesem Bereich).
Aber leider scheint es da einen Zusammenhang zu geben: Menschen, die kein Interesse an Dingen haben, die sie nicht kennen, sind auch sonst eher beschränkt in ihrer Vorstellungskraft. Du kennst sie sicher auch, diese „Das haben wir schon immer so gemacht“-Leute. Mein Tipp: Meide diese Leute.
Wenn dir jemand sagt: Das geht nicht! Denke immer daran: Das sind seine Grenzen, nicht deine.
Und lass dich auf keinen Fall von solchen Leuten von grandiosen Ideen und Geschichten abhalten! Such dir Menschen, die nach Wachstum und Veränderung streben, die offen sind. Und lass nicht locker, auch wenn dir jemand sagt, dass etwas nicht geht. Setz diesen Menschen Grenzen und verteidige sie. Lass dir bloß nicht erzählen, du könntest etwas nicht.
Physische Grenzen: Kenn dein Limit
Es gibt Grenzen, die auch für mich deutlich spürbar sind. Die körperlichen. Und damit meine ich gar nicht so sehr, dass ich meinen Körper vor anderen schützen muss. (Auch das ist ein Thema, denn welche Frau ist noch nie ungefragt angefasst worden – wo auch immer. Aber das ist ein anderes Thema.) Vielmehr muss ich meinen Körper vor mir selbst schützen, wenn ich seine Grenzen nicht akzeptieren will.
„Kenn dein Limit“ ist ja eine Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die zu einem bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol aufruft. Damit habe ich kein Problem, denn ich trinke seit über einem Jahr keinen mehr.
Aber ich kenne diesen Zustand, die körperlichen Belastungsgrenzen zu erreichen. Nicht im positiven Sinne, wie ein Marathon-Läufer, der seine letzten Ressourcen für den Schluss-Sprint zusammenkratzt. Eher wie die Person mit Dreifach-Belastung, die nächtelang arbeitet und zu wenig schläft, isst und trinkt. Die keine Pausen macht.
Nimm deine körperliche Belastungsgrenze ernst. Hier ist Grenzen überschreiten auf Dauer nicht cool.
Wo ist also meine Kampagne, die mich schützt vor Überlastung, vor Ausbeutung, vor diesem „zu viel“? Anna, kenn dein Limit. Denk an einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit deinem Körper – so wie du dir ja auch Mini-Auszeiten für deinen Mind gönnst! Naja, also daran muss ich noch arbeiten. Aber hey, ich bin auf einem guten Weg. Denn so krass wie im Sommer 2016 wird es sicher nicht noch mal.
Kleiner Hinweis: Mach alles, was hilft. Morgenrituale, Journaling, Meditation, Achtsamkeit im Alltag, Yoga, progressive Muskelentspannung, Sport, … Aber mach es nicht, weil du glaubst, es zu müssen oder weil es alle anderen machen. Mach es nur, wenn es dir wirklich hilft.
Grenzen überschreiten: Raus aus der Komfortzone!
Es ist manchmal ein echt großer Schritt raus aus der wohlig-warmen Komfortzone. Und diese Zonen gibt es ja in allen Lebensbereichen: Im Business (ein neues Angebot auf den Markt schmeißen), im Privatleben (einen neuen Menschen ins Leben lassen), im Hobby (eine neue Anschaffung, ein neuer Termin, mehr Verantwortung).
Erst ist es nur ein bisschen die Grenzen stretchen. Dann aber spürst du, da geht noch mehr. Und irgendwann ist es einfach zu gut, als dass du jetzt noch Nein sagen könntest. Und wenn du erstmal drüber bist, über die Grenze, dann merkst du, wie viel mehr du durch diesen Schritt bekommst. Nicht nur, dass du etwas getan hast, das du noch nie vorher so gemacht hast. Nein, du bist auch noch unglaublich gewachsen, hast dich verändert, weiterentwickelt.
Uns halten nur die Grenzen, die wir uns selbst setzen.
Du kannst es dir vielleicht nicht recht vorstellen, aber ich habe in diesem ersten Quartal 2020 meine Komfortzone kaum mehr betreten! So oft war ich außerhalb meiner gedachten Grenzen unterwegs: 28 Tage Content, der Launch und die Verkaufsphase meines Jahresprogramms, viele Videos und Artikel mit starker Meinung und viel Fläche für Gegenwind. Aber hey, es hat sich nicht nur gelohnt, es war der Hammer! Ich habe so viel gewonnen und erlebt und ich bin so sehr gewachsen. Ja, es scheint immer erst gefährlich. Aber es lohnt sich.
Leben ist gefährlich. Aber meistens siegt ja doch das Gute. Daher ist diese Form von Grenzüberschreitung nur zu empfehlen. Immer mal wieder. Deine eigenen Grenzen kannst du nämlich stretchen, überschreiten und einreißen. Die Grenzen von anderen solltest du aber bitte akzeptieren.
Begrenzte Ressourcen: Zeit
Das hier ist ein Aufruf zu weniger Perfektionismus und ein bisschen mehr (positivem) Aktionismus. Denn es ist eine Tatsache, die wir gern mal verdrängen: Unser Leben ist endlich. Klingt jetzt total makaber, ich weiß. Aber letztlich finde ich diesen Gedanken so kraftvoll, dass ich ihn dir hier mitgeben möchte.
Unsere Zeit ist endlich. Das bedeutet, dass wir sie nutzen sollten und zwar jeden einzelnen Tag.
Das carpe diem funktioniert nicht gut ohne das memento mori.
Nur wenn wir wissen, dass wir nicht ewig leben, werden wir auch aktiv. Nur wenn wir checken, dass jeder Tag von unserem Konto runtergeht. Und wollen wir nicht lieber ganz viele großartige Tage „verschwenden“ als anstrengende und unglückliche?
Das memento mori (lat. frei übertragen „sei dir bewusst, dass du sterblich bist“) ist für mich die stärkere Erinnerung. Denn das carpe diem (lat. „nutze den Tag“) lässt sich leichter verschieben, wenn ich glaube, dass ich ja noch ach so viel Zeit habe. Ich bin mir meiner begrenzten Zeit bewusst. Daher möchte ich mehr leben und weniger warten: Stop Waiting, Start Living.
Grenzen eines Texts: Was nicht passt
Mir sind bei meinen Gedankenspielen zum Thema Grenzen noch ein paar mehr Dinge eingefallen, die aber einfach nicht in diesen Artikel passten. Dennoch möchte ich sie dir hier präsentieren – und wenn es dich nur ein bisschen schmunzeln lässt, hat es ja doch eine Funktion:
- Grenzen des guten Geschmacks: Ist natürlich ein sehr subjektiver Bereich, aber ich habe immer mal wieder damit zu tun.
- Dummheit kennt keine Grenzen, Liebe überwindet sie: Na, hoffentlich wechselt das nicht mal…
- Die Grenze zwischen Arroganz und Dummheit ist fließend. Puh. Manchmal auch die zwischen gewollt clever und dumm. Ich sag da mal nichts zu.
- Etwas hält sich in Grenzen: Meine Ideen zu diesem Ausdruck zum Beispiel. Daher steht er hier.
Du siehst schon: So ein assoziativer Text hat auch seine Grenzen, wenn sich die Kreativität der Texterin in Grenzen hält. Wo siehst du Grenzen und grenzenlose Dinge? Stärkende Gedanken kannst du gern im Kommentar für die Community und für mich dalassen.
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Liebe Anna,
du weißt, dass ich eigentlich diese Woche weniger im Netz sein wollte. Eine Grenze, die ich mir selbst gesetzt habe. Doch dann dein Artikel… die Überschrift lockt mich so, das ich voller Neugier über diese Grenze hinweggehe und ich mich ans Lesen deiner grenzenlosen Worte setze. Mir tut sich beim Lesen deiner Worte ein Meer von Gedanken und Worten auf, in die ich gern abtauche. Selbst etwas weiter drin rumrudere, in meine eigenen Grenzen und Haltungen (da war doch was…) hinabtauche und die Weite spüre, die ich mir nur selbst ermöglichen kann. Wenn ich loslasse und weiterschwimme. Ich danke dir wieder einmal für deine Ehrlichkeit und Klarheit! Du hast es mit deinem Text wie ja auch schon im Coaching geschafft, dass ich richtig Lust habe, meine Grenzen zu sprengen! 🙂 Ein grenzenloses Danke aus Finnland!
Wow, ja stimmt – Grenzen sprengen, noch so etwas. Da ist so viel Energie bei dir, bei euch allen. Und ich bin froh, dass ich sie immer weiter freischaufle. Damit komme ich meiner Vision immer näher. Also kann ich das „Danke“ zurückgeben – immerhin bist du Teil meiner Crew 😉
Und wenn sich da jetzt noch eine Geschichte aus deinen Gedanken formt, dann kannst du bis heute Nacht noch an Inges Blogparade teilnehmen!
Man fühlt direkt, wie leicht es dir fällt, die Richtung im Leben zu gehen, die du für richtig hältst und über Grenzen einfach hinweg zu schreiben. Dein Artikel „fühlt“ sich einfach echt an und nicht wie das zwanghaft sich gut anhören soll Ende bla bla einiger anderen Menschen, die über ihr persönliches Mindset schreiben… das fühlt sich oft nach „ich muss“ an. Bei dir nach ich will und ich kann.
Was soll ich sagen… toller Artikel! Zum Nachdenken und reflektieren geeignet.
Wow, danke Tonia! Ja, wenn Text so fließt, dann habe ich gar nicht viel Raum zum „müssen“. Denn ich weiß ja: „Ich muss gar nichts!“
Dieses „echt“ sollte ich mir wohl patentieren lassen. Ich hoffe, dass mehr Menschen einfach mal machen und nicht darüber nachdenken, was denn vielleicht ein anderer darüber denken oder sagen könnte. Und das Prädikat „Zum Nachdenken und reflektieren geeignet“ – das druck ich da jetzt drauf 😀
Liebe Anna,
vielen Dank für Deinen tollen Beitrag zu meiner Blogparade. Du schreibst mir aus der Seele, wie Du vermutlich weißt. Ich bin ähnlich unterwegs wie Du, wenn auch in einem anderen Lebensabschnitt und Beruf. Die wichtigen Dinge zählen eben egal wie alt wir sind oder für was wir losgehen.
Bei Grenzen gibt es auch für mich noch viel zu testen, besonders eigene Grenzen: Erst muss ich mir der Möglichkeiten überhaupt bewusst sein, bevor ich losgehen und ausprobieren kann.
Vielen Dank, dass Du auf diese Weise für mich Vorbild bist.
Herzliche Grüße
Inge
Liebe Inge, danke für dein Feedback! Und klar, das ist für jeden von uns ein Thema – daher ist es ja auch so wichtig, sich darüber auszutauschen. Ich komme hier gerade wieder an meine physischen Grenzen und da muss ich mich wieder mehr zusammenreißen. Ist vielleicht auch eine Frage des eigenen Anspruchs, der gerade jetzt wieder zu stark mit der Realität kollidiert.
Die Hauptsache ist doch, dass wir hinschauen und immer besser werden. Und gemeinsam und im Austausch ist das doch noch viel bereichernder, oder?
Herzliche Grüße
Anna
Ein großartiger Artikel, liebe Anna!
„Die Grenzen nach oben setzen wir selbst.“ Wie wahr. Wir dürfen selbst bestimmen, welche Grenzen uns dienlich sich und bei welchen sich nochmal ein genaues Hinschauen lohnt.
Liebe Grüße
von Maria
Danke, liebe Maria! Auf jeden Fall genau hinschauen, was da wohl los ist mit den Grenzen. Die meisten sind blöde Konstruktionen, die wir leider zu selten hinterfragen. Kennen wir ja nur allzu gut aus unserer Arbeit, wenn wir immer wieder hören „Ich kann nicht schreiben“, richtig?
Liebe Grüße
Anna