Mein schönstes Geschenk

Auf meinem Zweitblog habe ich schon einmal über das schönste Geschenk geschrieben, das ich je bekommen habe. Das war damals ein Beitrag zu einer Blogparade und ich habe dieses Thema eher im persönlichen Bereich gesehen, nicht so sehr im Business. Mittlerweile kann ich diese Trennung nicht mehr ganz so scharf ziehen wie damals. Daher habe ich das Thema mit in die #Blognacht genommen und denke jetzt schon, während ich die ersten Sätze schreibe, an all die zauberschönen Dinge und Gedanken, die mir geschenkt wurden in den vergangenen Jahren. Wertschätzung zeigen geht auf vielen verschiedenen Wegen.

Am einfachsten wäre es wohl, die Geschichte zu erzählen, wie mein Freund mir einen Standsome zu Weihnachten geschenkt hat. Da kannten wir uns noch gar nicht so lang, aber er hatte aufmerksam zugehört, wie ich darüber gesprochen hatte. Es ging mir nämlich darum, dass ich gern ab und zu im Stehen arbeiten wollte, aber mir keinen höhenverstellbaren Schreibtisch zulegen wollte. Damals hatte ich noch nicht mal ein Büro, also wohin mit einem Schreibtisch?

Der Standsome ist ein Schreibtischaufsatz oder vielleicht eine Schreibtischkonsole, die man auf den Tisch stellen kann, um dann im Stehen zu arbeiten. Ich fand die schön gearbeiteten Teile schon immer toll, aber ich hätte mir nie einen gekauft. Dafür brauchte ich ihn einfach zu wenig.

Mein Freund hatte also aufmerksam zugehört und mir einen bestellt. An dem schreibe ich jetzt gerade diesen Text. Ich mag es, wenn Geschenke nicht einfach verschenkt werden, weil sie hübsch oder vielleicht auch besonders sind. Sondern weil sie gewünscht sind. Und weil man die Freude, die beim Erzählen schon da war, verstärken will.

Seit ich mein Büro habe, ist der Standsome natürlich viel häufiger im Einsatz!

Mich gibt es nur mit Junior. Das zu beachten, finde ich wundervoll

Als ich mein Gewerbe angemeldet habe, war Junior etwa 5 Monate alt; es wächst also in etwa so wie er. Und von Anfang an habe ich auch an meine Kund*innen kommuniziert, dass es ihn gibt und dass er große Teile meines Lebens bestimmt. Denn mich um ihn zu kümmern, war mir immer wichtiger als alles andere.

Seit ein paar Jahren arbeite ich mit einer Reihe von Menschen zusammen, die meine Arbeit wertschätzen und auch mitbedenken, dass Junior da ist. Gerade dann, wenn es stressige Situationen in unserem Leben gibt, kommen hier manchmal kleine und größere Care-Pakete an. Und in manchen ist nicht nur eine Kleinigkeit für mich, sondern auch für Junior.

Diese Päckchen werden nicht angekündigt, sie kommen einfach an. Und wenn dann zwei Puzzles drin sind, eins für mich und eins für Junior, dann ist die Freude doppelt groß. (Danke Edith!) Oder wenn Malsachen und Blöcke hier ankommen – mit persönlichem Anschreiben nur an Junior, dann fühle nicht nur ich mich sehr gesehen und geschätzt. (Danke Margaretha!)

Wir haben auch mal ein kleines Päckchen mit Schreibmaterial für mich und einem Lego-Set für Junior bekommen. Damit wir beide kreativ werden können. (Danke Falk!) Ganz ehrlich, wenn ich so etwas bekomme, weiß ich, dass ich etwas richtig gemacht habe. In einer Zeit, in der ich durch Corona und Homeschooling extrem angestrengt war, kam ein Care-Paket hier an mit Nervennahrung für mich und Beschäftigung für Junior. Solche kleinen Gesten lassen mein Herz höher hüpfen. (Danke Daniela!)

Und es ist noch gar nicht so lange her, da kam in unserer Corona-Quarantäne ein Spiel, das man perfekt auch zu zweit spielen kann. (Danke Birgit!) Ich bin wirklich gerührt und speichere all diese wundervollen Gesten nicht nur in meinem Gedächtnis, sondern auch in meinem Glücksspeicher. So kann ich diese Gesten und die dazugehörige Freude immer wieder aufrufen.

Von Kaffee, Schokolade, Blumen und Postkarten

Ich habe sie nicht gezählt, aber alle aufgehoben. Die schönen Karten zumindest, denn die Päckchen mit Kaffeebohnen und die Schokolade haben nicht so lange überlebt. (Der Kaffee meinetwegen und die Schoki wegen Junior.) Der Wunsch, einfach mal Danke zu sagen, ist bei vielen Menschen in meiner Bubble da, das habe ich mittlerweile auch verstanden.

Wie wichtig es sein kann, Menschen die Möglichkeit zu bieten, Danke zu sagen, habe ich erst sehr spät kapiert. Hier habe ich über das Geben und Nehmen geschrieben.

Eine ganz tolle Geste erreichte mich auch während meiner Quarantäne im Februar: Ein Blumenstrauß, der Lust auf Frühling machte. Ein bisschen Schönheit, ein bisschen Freude von der wundervollen Eva Scheller – ganz eindeutig auf ihrer Mission Freude unterwegs.

Und ich mag das gar nicht werten – jede kleine Karte und jedes „ich hab grad an dich gedacht“ sind gleich wertvoll wie das Päckchen mit richtig tollem Kaffee, das sagt „gönn dir mal was!“. All diese Geschenke und Aufmerksamkeiten haben mich so gefreut!

Ich kann nur empfehlen, das auch mal zu probieren: Einfach mal Danke sagen. Mit einer kleinen Sprachnachricht, mit einer Postkarte, mit einer Tafel Schokolade. Es ist so einfach und hat einen nachhaltigen Effekt. Wertschätzung auch mal zwischendurch verteilen – probier es mal aus!

Die unverhofften Geschenke sind dabei die besten: Zwischendurch, ohne Anlass, einfach so.

Und welches war nun das Schönste?

Du magst das jetzt vielleicht ein bisschen verrückt finden, aber es gibt ein paar Dinge, die mich einfach nur glücklich machen. Gute Texte zum Beispiel, gute Gespräche, kleine Botschaften. Und Post-its.

Genau, Post-its. Mein Freund war irgendwann mal bei mir und ein Päckchen kam an – ein Päckchen mit Dingen, die ich mir selbst bestellt hatte. Mini-Post-its. Ich habe mich selbst ja nicht gesehen in dem Moment, aber ich muss wohl sehr euphorisch gewesen sein. Mein Freund jedenfalls meinte nur: „Wow, dass du dich so freust, habe ich selten gesehen. Und schon gar nicht, wenn es um Dinge geht.“

Ja, mich machen Post-its glücklich. Und vor allem: Mini-Post-its! Ich weiß ja nicht, wie man das nicht verstehen kann.

Jetzt aber zu der Geschichte mit dem Geschenk: Zu meinem 36. Geburtstag bekam ich eine Tupperdose voll mit Post-its. In verschiedenen Formen, Größen und Farben. Vielleicht kannst du dir vorstellen, wie sehr ich mich gefreut habe. Denn auch hier ging es gar nicht nur um das Geschenk selbst, sondern um die Geste, die dahintersteht: Dieser Freund schenkte mir nichts Teures, nichts Wertvolles. Aber etwas, von dem er genau wusste, wie sehr es mich erfreut. (Dass dazu auch noch eine kleine Botschaft gehörte und die schönsten Geburtstagswünsche, die ich in diesem Jahr bekommen hatte, habe ich schon an anderer Stelle beschrieben.)

Du siehst: Mir geht es nicht um das Geschenk selbst, sondern was es aussagt über die Beziehung zwischen mir und der schenkenden Person. Und wenn sich Menschen so viele Gedanken machen, was gerade das richtige Geschenk sein könnte, dann rührt mich das. Große Freude kommt manchmal durch ganz kleine Dinge. Und das ist das wahrhaft Wunderbare am Schenken.

1 Kommentar
  1. Ramona Richter sagte:

    Hi Anna,
    wie schön du wieder geschrieben hast. Es macht so viel Freude deine Texte zu lesen. Ob mir das noch jemals so ähnlich gelingen wird? Ich weiß es nicht. Auch gratuliere ich dir zu deinem lieben Freund. Ganz nebenbei: Den Stehtischaufsatz finde ich sowas von praktisch und obendrein wunderschön. War gleich mal schauen, wo es ihn gibt. Ich mache in den letzten Jahren ganz ähnliche Erfahrungen und bin überaus dankbar dafür. Hab ein „zauberschönes“ Wochenende, Ramona

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