Kritik am Blog, lohnt sich Bloggen noch, darf ich das überhaupt schreiben?

Lohnt sich Bloggen überhaupt noch? Meine liebste Frage

Was? Dein Thema ist Bloggen? Lohnt sich Bloggen noch? Kann ich mir nicht vorstellen! Die Leute machen doch nur noch Social Media, das ist schneller und man erreicht viel mehr Menschen. Und überhaupt sind Blogs doch voll altbacken, wer liest denn das überhaupt noch? Ich liebe diese Frage einfach, denn oftmals kommt sie von Menschen, die keine Ahnung haben, welches Potenzial sie da verschenken, wenn sie Blogs als langweilig und altbacken abtun…

 

Bloggen oder Social Media – was ist besser?

Es gibt keine Antwort auf diese Frage, zumindest nicht, wenn sie so gestellt ist. Am besten arbeiten diese beiden nämlich im Team zusammen. Dein Blog arbeitet langfristig für dich und ist eine sichere Anlaufstelle für Menschen, die dich und dein Thema besser kennenlernen wollen.

Deine Social-Media-Präsenzen sind eine Art Marktplatz. Dort heißt es sehen und gesehen werden, hier kannst du flüchtige Unterhaltungen führen und hitzige Debatten. Und wer sich für echten Austausch interessiert, den kannst du zum Lesen auf deinen Blog schicken.

Und dabei ist es egal, ob der Austausch über kurze Nachrichten á la Twitter läuft oder über längere Impulse und Storys auf Facebook oder LinkedIn.

Wichtig bei all diesen Kanälen: Dort treffen die interessierten Menschen auf dich, verschaffen sich einen ersten Eindruck und dann kommen sie auf deine Website und können auf dem Blog noch viel mehr und vertiefenden Content finden. Denn von Social Media aus lädst du sie auf deinen Blog ein.

Indem du also deinen Blog-Content auf Social Media teilst, verteilst du Einladungen an deine Follower. Und indem du auf deinem Blog auf deine Social-Media-Kanäle hinweist, sammelst du Leser ein, die auch deinen Social Content konsumieren wollen.

Beide zusammen machen dich erfolgreich. Da gibt es kein entweder oder. „Lohnt sich Bloggen noch?“ ist also die falsche Frage. Es geht eher darum, wie sich Bloggen besonders lohnt für dich.

Warum Bloggen? Ohne geht doch auch?

Immer wieder wird diese Diskussion geführt, so oft schon habe ich diese Frage gehört: Lohnt sich Bloggen noch? Zweifel am Content Marketing und am Bloggen kommen immer wieder auf. Da heißt es dann, Bloggen sei viel zu beschwerlich, verbrauche zu viel Zeit, sei nicht mehr zeitgemäß.

Und dann wird da propagiert, dass man ohne Website und ohne Blog super schnell reich werden kann. Man brauche nur eine Strategie für Werbung und einen anständigen Sales-Funnel und schon fliegen einem die Kunden zu und man verdient sich eine goldene Nase. Eines stimmt: Mit einer Website und einem Blog wirst du nicht über Nacht berühmt. Im Gegenteil: Es ist ein langfristiges Projekt. Aber es hat trotz allem einige wichtige Vorteile. Stichwort Nachhaltigkeit.

Bloggen macht dich unabhängig von Social Media

Der Aufschrei bei den Social-Media-Nutzer*innen ist immer groß, wenn die Betreiber mal wieder die organische Reichweite drosseln, den Algorithmus anpassen oder wichtige Funktionen abstellen. Am größten ist der Aufschrei dann wohl unter denen, die ausschließlich auf Facebook und Co. gesetzt haben (und dann auch noch ohne Budget für FB-Werbeanzeigen).

Oder noch „schlimmer“: Im Oktober 2021 waren waren das soziale Netzwerk Facebook und seine Tochtergesellschaften Instagram, Messenger und WhatsApp nicht erreichbar. Ganze sechs oder sieben Stunden lang. Das hat viele Nutzer*innen extrem verunsichert, vor allem wieder die, die mit ihren Followern ausschließlich über Social Media kommunizierten. Events konnten nicht stattfinden und auch nicht abgesagt werden, weil man keine andere Möglichkeit für die Benachrichtigung der Fans hatte.

Ich schaue mir diese Diskussionen immer gern an und bleibe entspannt. Ja, natürlich müssen wir alle auf neue Umstände reagieren, neue Funktionen erkunden und andere ersetzen. Und ja, es ist mehr Arbeit, denn wir müssen neue Strategien ausprobieren.

Dennoch: Meine Inhalte stehen unabhängig von Facebook. Und ich kann sie verbreiten, wo ich will, denn sie funktionieren unabhängig von Social Media und Werbeanzeigen. Ich bin also flexibel dabei, wo ich teile und wenn gar nichts mehr geht, geht es auch komplett ohne Social Media. Eine eigene Website mit vielen relevanten Inhalten kann dich daher entspannt in die Zukunft schauen lassen. Dein Expertenstatus wird immer sicherer, je länger du deinen Blog führst.

Du bestimmst die Spielregeln und die Form

Facebook ändert mal wieder die Bildgrößen, Pinterest und LinkedIn auch? Twitter will nur 280 (früher sogar nur 140!) Zeichen, Instagram braucht Hashtags. Also: Anpassen, ändern, nachbessern. Auf deinem Blog bestimmst du selbst die Regeln.

Hier ein langer Artikel, da ein kurzer. Da ein Bild und dort ein Zitat, daneben eine Infografik. Du bestimmst das Layout, die Schriftart und das Drumherum. du kannst Wörter und Sätze hervorheben und das ohne große Umstände. Das ist nicht zu unterschätzen und daher ein großer Vorteil von einer eigenen Website gegenüber Content nur auf Social Media.

Dein Content auf dem Blog ist länger sichtbar und besser auffindbar

Ja, ich weiß – dein Content ist auf Facebook und Co. auch länger als 24 Stunden verfügbar. Aber mal ganz ehrlich: Wer scrollt denn deine Fanpage bis zum Ende, um dort vergrabene Schätze zu finden? Eben. Suchmaschinen finden aber auch deine älteren Blogartikel noch und lenken Interessenten dort hin. Dein Content ist nicht so schnell vergessen, sondern kann wiederverwendet werden, sofern du ein Thema bedienst, das länger aktuell ist. Schreiben zum Beispiel bleibt aktuell – meine Artikel sind Evergreen-Content.

Den Blog-Content kannst du immer wieder auf Social Media teilen

Dein Blog ist deine unerschöpfliche Content-Schatzkiste für Content auf den sozialen Netzwerken. Einen Artikel kannst du immer wieder teilen und brauchst nur minimalen Aufwand zu betreiben. Ein neuer Fokus, ein neuer Teaser, vielleicht eine neue Grafik – schon hast du aktuellen, wertvollen Content mit Mehrwert für deine Follower geschaffen.

Mit einem Grundstock an ein paar guten Artikeln kannst du sehr gut deine Social-Media-Präsenzen bespielen und deine Follower immer wieder auf deinen tollen Content stoßen. Denn deine wichtigsten Themen liegen auf dem Blog und sind damit eine attraktive Anlaufstelle für deine Follower. Du darfst sie immer wieder einladen, sich bei dir umzusehen und noch mehr Schätze zu entdecken.

Fazit: Lohnt sich Bloggen noch?

Dies sind nur ein paar der Gründe, warum sich ein Blog lohnt. Es ist ein langfristiges Projekt und braucht ein bisschen, bis sich die Erfolge einstellen. Aber dann ist der Effekt so gut, dass man ihn nicht mehr missen will.

Wenn du dir die Vorteile anschaust, die ein Blog dir bietet, dann ist die Antwort auf die Frage klar. Denn nirgendwo ist dein wertvoller Content besser aufgehoben, als auf deinem Blog. Hier liegt er sicher vor Störungen und Willkür der großen Konzerne, hier überdauert er und arbeitet nachhaltig für dich und die Sichtbarkeit deiner Website.

Und auch wenn Menschen Video- und Audio-Content gern als Snacks unterwegs konsumieren, ist ein guter Text die beste Investition in die Suchmaschinenoptimierung und der Sockel für dein zielgerichtetes Content Marketing.

Falls du glaubst, Menschen würden keine langen Texte mehr lesen: Das stimmt nicht. Es gibt die, die gern kurze Texte lesen, es gibt die, die gern hören oder schauen und es gibt die, die aktiv auf der Suche sind nach gutem, vertiefenden Content. Das darf gern ein Text sein und der wird dann auch gern mal zitiert und verlinkt. Also auch hier: Langfristig der beste Invest.

 

Also: Lohnt sich Bloggen noch für dich? Und wenn Nein: Wie kannst du dafür sorgen, dass es so wird?

   
8 Kommentare
    • Anna Koschinski sagte:

      Hm, also langfristig hat es aber doch genau den Effekt, dass weniger Zeit in die Akquise fließt. Finanziell lohnt es sich also durchaus. Klar ist Werbung schneller, aber eben nicht so nachhaltig. Daher sollte Bloggen im Marketing-Mix immer noch mitbedacht werden.

      Alles Gute
      Anna

  1. Markus Lemcke sagte:

    Hallo,
    bloggen ist auch im Sinne der digitalen Barrierefreiheit sehr wichtig.
    Blinde Menschen können keine YouTube-Videos anschauen, aber Blogartikel lesen!

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Hallo,
      ja, dass sie nicht sehen können, ist richtig. Viele Videos kann man aber dennoch „schauen“, also hören, speziell Anleitungen, in denen es gar nicht so sehr auf die Bilder ankommt. Die gibt es ja auch. Aber du hast natürlich Recht, dass bei Videos immer bedacht werden muss, wie man sie evtl. barrierefrei gestalten kann. Bei Blogartikeln ist das leichter.

  2. Sabiene sagte:

    Das Bloggen hat sich stark verändert und wird mehr und mehr ein Werkzeug für Anwender im gewerblichen Bereich – nicht unbedingt nur im Verkauf.
    Zumindest kommt es mir so vor. Denn ich sehe fast nur noch Coaches, Berater usw. auf meinem Feedreader.
    Der Blogger, der aus Spaß an der Freude und für ein paar Kooperationen einfach so bloggt, stirbt wohl aus.
    LG
    Sabiene

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Ach, ich erlebe das nicht so. Es gibt immer noch viele Blogger*innen, die einfach so bloggen, weil sie ihre Geschichten erzählen wollen. Und manche machen geben Geld aus, um besser zu werden, obwohl sie eben kein Business dahinter haben. Ich denke, das Bloggen wird nicht aussterben, solange nicht der Spaß am Schreiben vergeht. Und dafür trete ich ja an. Für Bloggen, das Spaß macht.

      LG Anna

  3. Maria Klitz sagte:

    Warum streikt ihr denn schon wieder?

    Die 18. Blognacht von Anna hatte das Thema „meine liebste Frage…“.

    Um ehrlich zu sein durfte ich erstmal nachdenken über welche Frage ich blogge, doch nach den letzten Wochen kam mir dann plötzlich das Thema Streik und die damit verbundenen Herausforderungen für Eltern, Fachkräfte und nicht auch zuletzt für die Kinder.
    https://beduerfnisorientiertesfamilienleben.com/2022/06/03/warum-streikt-ihr-erzieher-denn-schon-wieder/

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Liebe Maria,
      das ist wirklich eine nervige Frage – als Mutter eines ehemaligen Kita-Kinds kann ich nur sagen: Ja, Streiks sind extrem ätzend und herausfordernd. Aber ich halte die Bedingungen, unter der Erzieher*innen arbeiten, auch für nicht gut genug. Da sind Streiks das beste Mittel, um auf eure wertvolle Arbeit und den Bedarf aufmerksam zu machen. Danke für deinen Text!

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