Homeoffice: Frau sitzt auf dem Fußboden und tippt auf einem Laptop; Date mit dem Blog, produktiv bloggen, regelmäßig bloggen

Date mit dem Blog: Dafür nehme ich mir regelmäßig Zeit

Es gibt Tage, an denen ich zu nichts Lust habe. Nicht dass ich depressiv wäre, aber es gibt sie wirklich, diese Tage, an denen ich antriebslos, abgekämpft und müde bin. Einfach nicht gut funktioniere. An diesen Tagen hänge ich lieber rum, als dass ich produktiv bin. Ich höre Musik, schaue Serien, scrolle durch Social Media, lenke mich mit Aufgaben ab, die eigentlich nicht wichtig sind. Und dann vergehen die Stunden. Wenn der halbe Tag rum ist, wird es langsam unangenehm: Noch nichts geschafft. Dann erinnere ich mich wieder an mein regelmäßiges Date mit dem Blog. Und daran, warum ich schreiben möchte.

An den allermeisten Tagen schreibe ich dann trotzdem. Manchmal nur ein kurzes Brainstorming, ein paar Stichpunkte. Manchmal auch ein Freewriting, ein einfach-mal-den-Kopf-leer-schreiben. Und oft wird daraus dann ein langes und auch schönes Date mit dem Blog. Denn wenn ich einmal dabei bin, fühlt es sich richtig und gut an. Daher hier mein Plädoyer für regelmäßiges Schreiben und Bloggen.

Die Sache mit den Prioritäten

Zeit hat man nicht, man muss sie sich nehmen. Das ist nicht nur ein Kalenderspruch, sondern es ist die (manchmal bittere) Wahrheit. Dinge, für die wir uns keine Zeit nehmen, fallen halt hinten runter. Ganz besonders dann, wenn sie nicht wirklich drängend sind.

Beim Bloggen ist das oft so. Das fällt hinten runter, denn es passiert ja nichts schlimmes, wenn wir mal nicht bloggen. Es kann sein, dass wir uns dann nicht so gut fühlen, immerhin steckt der Gedankengengang ja tief verborgen in unseren Gehirnwindungen: Ich sollte bloggen, wenn ich meinen Blog voranbringen will. Aber zu oft kommt dann unser innerer Schweinehund um die Ecke und sagt: „Kannst du ja auch morgen noch machen.“

Das blöde an der Situation: Hast du es einmal verschoben, wird nochmaliges Verschieben leichter und Anfangen schwerer. Und mit jedem verschobenen Date verschlimmert sich dieser Zwiespalt. Die Folge: Wir schieben immer wieder, haben ein immer schlechteres Gewissen und fangen trotzdem nicht an.

Daher rate ich immer, regelmäßig zu schreiben. Damit der Bog nicht an Priorität verliert. Damit das Aufschieben nicht zum Dauerzustand wird.

Die Routine: Kann man doch auch mal skippen?

Mein Ratschlag an alle Blogger: Finde deine Regelmäßigkeit, bastele dir eine Routine. Und bevor du jetzt fragst: Nein, ich kann dir nicht deine ideale Routine sagen. Denn sie ist abhängig von deinem Leben, deinem Alltag, deinen Zielen, deinen Prioritäten. Du musst nicht täglich schreiben, aber es hilft beim Dranbleiben. Du musst auch nicht wöchentlich veröffentlichen. Und vor allem: Nicht aus jeder Schreib-Zeit muss auch ein Artikel hervorgehen.

Wichtig ist, dass du schreibst. Mit der 100-Wörter-Methode lassen sich in relativ kurzer Zeit Blockaden lösen, weil Schreiben dann für dich ganz normal wird und nicht mehr als großer unübersichtlicher Berg vor dir steht. Aber auch diese Methode setzt auf Regelmäßigkeit. Und ich halte das für den Schlüssel zu produktivem Bloggen. Routinen.

Was aber, wenn ich es an einem dieser Null-Bock-Tage wirklich nicht schaffe, zu schreiben? Was, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert und mir die Planung zerhaut? Wenn ich einfach nur noch müde bin und es abends nicht mehr aufholen kann oder will?

Dann darfst du die Routine skippen. Aber nur, wenn du sofort einen Ersatz-Termin für dein Schreib-Date ausmachst. Und dieser Termin ist dann der wichtigste in deinem Leben.


Denn wenn du es einreißen lässt, entsteht die Dynamik, die ich oben beschrieben habe. Und dann wird anfangen immer schwieriger. Du wirst sicher immer wieder Ausreden finden, warum etwas nicht geht. (Ich schreibe diesen Text während der Blognacht, obwohl ich schon den ganzen Tag mit einer aufkommenden Migräne kämpfe). Aber letztlich ist es deine Entscheidung. Und wie schon gesagt: Es muss nicht lang sein. 100 Wörter reichen an doofen Tagen vollkommen aus.

Von Date zu Date: Nuancen von Regelmäßigkeit

Wenn dir das „täglich“ zu starr ist und auch das wöchentliche Blog-Date an einem bestimmten Tag, dann geht vielleicht eine flexible Routine. Du machst einen Termin für ein Date mit dem Blog und wenn es vorbei ist, dann machst du den nächsten Termin. So bleibst du flexibel in Zeiten, in denen der Terminkalender voll ist, aber du bist auch immer verbindlich deinem Blog gegenüber.

Wenn gerade wenig oder „keine“ Zeit da ist, dann blockst du dir nur ein kleines Zeitfenster. Und wenn du mehr Freiräume findest, dann planst du größere Einheiten. Immer von Date zu Date. Angepasst an deine eigenen Ressourcen und deinen Flow.

Nur aussetzen ist eben keine gute Idee.

Dates mit dem Blog: Wie du es schaffst, dich nicht selbst zu belügen

Wenn du ein Date mit deinem besten Freund oder einer Partnerin ausmachst – sagst du es dann leichtfertig ab? Klar, wenn es dir wirklich nicht gut geht oder dein Kind fiebert oder etwas derartiges. Aber nicht, weil du gerade ein bisschen müde bist, oder?

Möchtest du wirklich vorankommen mit deinem Blog? Dann sieh diese Dates mit dem Blog als verbindliche Treffen an. Ähnlich verbindlich wie eine Verabredung mit einem wichtigen Menschen. Nimm dein Projekt ernst, nimm deinen Blog ernst.

Verbindlichkeit fängt bei dir an. Du musst entscheiden, ob dir dein Projekt wichtig genug ist und auch, ob du es dir leicht oder schwer machen möchtest. Leichter ist es, wenn du dich regelmäßig mit deinem Blog befasst, anstatt dich im ständigen Auf und Ab abzukämpfen. Geh mit deinen Ressourcen, blogge mit deinen Ressourcen und nach deiner Regelmäßigkeit. Aber verbindlich.

Wenn du einen Rahmen brauchst: Schreibgruppen, Cowriting und Co.

Für alle, die sich mit der Planung und der Verbindlichkeit schwertun, gibt es Events und Angebote, die einen Rahmen vorgeben. Das gibt Sicherheit. Sei es die (virtuelle) Schreibgruppe, in der du jede Woche dienen aktuellen Artikel zeigen darfst oder aber ein Event wie die Blognacht, auf dem du im besten Fall einen Text fertig schreiben und veröffentlichst. Ein Abwasch. Produktiv bloggen.

Und falls du noch mehr Halt brauchst, ist für dich vielleicht auch eine Community gut, die dir immer wieder Anhaltspunkte und Termine bietet, damit du dich weiter mit deinem Projekt beschäftigst. Ich weiß aus 28 Tage Content und auch aus meinem Jahresprogramm, dass die stetige Erinnerung durch die Gruppe dazu beiträgt, dass wir leichter dranbleiben.

Daher gibt es jetzt auch die #BloggenMitAnna Community, in die du einfach einsteigen kannst. Mit Impulsen, Lerneinheiten, Austausch und Terminen zum gemeinsamen Schreiben. Und wenn gewünscht, auch mit kleinen Stupsern oder liebevollen Tritten in den Hintern. Für mehr Verbindlichkeit. Nimm dir Zeit für deinen Blog. Und finde das für dich passende System. Entspannt und Zielgerichtet.

Wofür nimmst du dir regelmäßig Zeit?

8 Kommentare
  1. Maria Klitz sagte:

    Da ich gerade eine Woche Urlaub habe, habe ich mir vorgenommen zu dem ein oder anderen Schreibimpuls aus deinen Blognächten einen Artikel zu schreiben. Danke für diesen Impuls. Meine Finger sind über die Tastatur nur so drüber geflogen:

    Erzieher begleiten je nach Eintritt deines Kindes in den Kindergarten deine Familie mindestens 3 Jahre. 3 Jahre, in denen die Erzieher eine wichtige Rolle spielen, und das nicht nur für dein Kind. Auch für dich als Elternteil sind sie ein wichtiger Ansprechpartner.

    Doch dieses würde nicht gelingen, wenn sie nicht regelmäßig an Fortbildungen teilnehmen, ständig ihr Wissen erweitern und weitergeben würden.
    https://beduerfnisorientiertesfamilienleben.com/2021/10/14/fortbildungen-fur-den-elementarbereich/

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    • Anna Koschinski sagte:

      Wow, da hast du ja so Einiges geschafft! Ich bilde mich auch regelmäßig weiter, mit Onlinekursen, Workshops und Fortbildungen, vor allem für meine Tätigkeit als Medientrainerin. Früher habe ich halbjährlich mindestens einen neuen Kurs belegt, das ist jetzt etwas anders wegen der Online-Formate. Die großen Ausbildungen schiebe ich derzeit auf, weil ich dafür keine Zeit finde bzw. sie mir nicht nehme. Aber wichtig ist, immer in Bewegung zu bleiben und offen für Neues. Toll, dass du so fleißig daran arbeitest, noch bessere Arbeit zu machen.

      Danke für die Beiträge zu meinen Impulsen!

  2. Jasmina von konfetti&taler sagte:

    Hi Anna, oh ja, diese Tage kenne ich auch. Unter anderem aus diesem Grund habe ich mir erst angewöhnt, ca. 300 Wörter jeden Tag zu schreiben. Ganz einfach: 300 Wörter und dann ist Ende. Das habe ich irgendwann auf 500 Wörter in maximal 45 Minuten (pro Tag) ausgeweitet. Egal, was los ist, egal ob ich den Content schließlich auch verwende – die 500 Wörter mache ich täglich. So fällt es mir tatsächlich deutlich leichter, dranzubleiben, die Dinge nicht vor mir her zu schieben und hin und wieder kommen da auch ganz coole ungeplante Sache raus. LG Jasmina

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    • Anna Koschinski sagte:

      Hi Jasmina,
      super – das ist schon sehr nah dran an meiner Empfehlung, regelmäßig zu schreiben. Für ungeübte Schreiber müssen es aber nicht mal 300 sein. Auch 100 Wörter täglich reichen schon, um im Schreiben zu bleiben, damit man eben nicht immer mühsam wieder reinfinden muss. Cool, dass bei dir auch oft ungeplante Ideen entstehen – das geht mir auch oft so. Danke für deinen Bericht und deine Bestätigung. Für mehr Routine 🙂
      LG, Anna

  3. Netreisetagebuch sagte:

    Hallo Anna,
    da haben wir ja gestern Abend zufällig ein sehr ähnliches Thema gewählt, wenn auch aus einer ganz anderen Perspektive.
    Deine Tipps zum „Dranbleiben“ sind super, genauso wie die Blognacht!
    Viele Grüße
    Annette

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    • Anna Koschinski sagte:

      Hallo Annette,
      ja, habe ich auch schon gesehen – aber deine detaillierte Beschreibung, was alles am Bloggen dranhängt, ist natürlich super interessant. Besonders für Leute, die nicht selbst bloggen. Die haben ja oft keine richtige Idee davon, wie viel Arbeit das wirklich ist. Und schön, wenn dich die Blognacht beim Schreiben unterstützt – dann sehen wir uns ja vielleicht im Juni wieder 🙂

      Viele Grüße
      Anna

    • Anna Koschinski sagte:

      Das stimmt, denn viele kleine Schritte führen eben auch zum Ziel. Ich bin gespannt, wie sich alles weiterentwickelt, denn ich probiere ja selbst auch immer wieder neue Dinge aus. Also: Auf ins Abenteuer 🙂

      Viele Grüße
      Anna

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