Besser bloggen durch professionelles Text-Feedback, Zweifel beim Bloggen, Wann ist mein Text gut genug?

Wann ist mein Text gut genug?

Du bist unsicher und weißt nicht, ob deine Blogartikel die erforderlichen Qualitätskriterien erfüllen? Oft denkst du, deine Texte seien nicht gut genug? Vielen Bloggern geht es so. Sie veröffentlichen ungern, haben Angst vor negativen Reaktionen oder lassen sich durch ihren Perfektionismus ausbremsen. Wenn du das kennst, lies weiter. Es gibt Rettung, denn Qualität ist keine feste Größe. Hier sind meine Tipps, wie du dich sicher fühlst beim Veröffentlichen deiner Artikel.

Gerade spontane Schreiber:innen starten oft euphorisch und voller Kreativität in ihren Text. Im verlauf des Schreibprozesses beschleichen sie dann aber Zweifel: Habe ich alles Wichtige gesagt? Ist der Text lesbar? Ist er attraktiv für meine Leser? Gegen diese Fragen kannst du dich im Zweifel kaum wehren. Dann versinkst du in einem ganz unproduktiven Zyklus von schreiben, lesen, redigieren, noch mal lesen, noch mal überarbeiten, noch mal recherchieren, noch mal feilen, … Und die Zweifel werden nicht kleiner dadurch.

Veröffentlichen wird so zu einer Hürde, die immer größer wird. Der Prozess selbst verlängert sich immer mehr und die Unzufriedenheit wächst. Wird der Text jemals gut genug sein, dass du ihn veröffentlichen kannst?

Ängste und Blockaden

Meistens machst du dir den Druck selbst. Du glaubst, dein Stil sei nicht attraktiv, die Struktur nicht gut lesbar oder du hättest nicht alles gesagt. Da ist eine irreale Angst vorm Bloggen beziehungsweise vor dem Veröffentlichen. Du willst ja schließlich keine Kritik oder böse Worte kassieren und im Netz ist der Ton manchmal rau.

Schritt 1: Mach dir klar, dass die meisten dieser Ängste nicht real sind. Wie oft hast du denn wirklich schon blöde Kommentare bekommen? Ich mache das hier jetzt seit fast 7 Jahren und ich habe noch nicht viel schlimme Worte kassiert. Ich weiß, dass in bestimmten Themenfeldern die Emotionen schneller hochkochen, aber dennoch: Wie oft hast du denn wirklich hässliche Kommentare bekommen? Und wenn du schon welche hattest: Waren das einfach nur Trolle oder lag es tatsächlich am Text? Das wird in den seltensten Fällen so sein.

Daher bring ein bisschen reale Erfahrungen in diese Diskussionen mit dir selbst oder deinem inneren Kritiker.

Woran kannst du dich orientieren?

Ich habe kein Rezept dafür. Ich kann dir keinen Zeitpunkt sagen, ab dem dein Text gut genug ist. Aber: Wenn es um die Qualität von Texten geht, dann kannst du auch Qualitätskriterien bestimmen. Das Problem an der Sache: Es gibt nicht DIE Qualitätskriterien für Texte. Es kommt auf dich und deine Leser an.

Welche Erwartungen stellst du selbst an gute Blogartikel? Was muss ein Text haben, damit er in deinen Augen „gut“ ist? Das kannst du bestimmen. Wichtig ist aber, dass die Kriterien überprüfbar sind. Denn sonst kommst du aus der Zweifel-Schleife nicht raus.

Hier ein paar Beispiele:

  1. Der Text ist korrekt. Das lässt sich überprüfen durch Korrekturlesen oder auch durch ein (professionelles) Korrektorat.
  2. Der Text ist gut lesbar. Das ist schon schwieriger, aber du kannst eine bestimmte Anzahl Testleser fragen. Wichtig ist, dass sie deiner Zielgruppe ähnlich sind. Deine Mutter wird selten verstehen, was dein Text bewirken soll.
  3. Das Thema ist gut aufbereitet. Wer kann dir das bestätigen? hast du Testleser, die du fragen kannst? Ansonsten: Wie würdest du selbst dieses Kriterium bestätigen?
  4. Der Text gefällt dir selbst. Das ist gut prüfbar. Allerdings ist hier fraglich, ob das als Gütekriterium ausreicht. Immerhin schreibst du ja für jemanden.

Welche sind DEINE Kriterien?

Natürlich kannst du bei den Kriterien auch noch mehr ins Detail gehen. Frag dich, was FÜR DICH die wirklich aussagekräftigen Kriterien für gute Blogartikel sind.

  • ein ansprechender Titel,
  • Mehrwert für die Leser,
  • Rechtschreibung korrekt,
  • eine Botschaft, die du vermitteln möchtest (Kernaussage),
  • Emotionen und Information (an den passenden Stellen),
  • ein starker Einstieg, der die Leser (emotional) abholt,
  • eine übersichtliche Struktur und Gliederung,
  • ein logischer Aufbau,
  • clevere Zwischenüberschriften, die das Auge führen,
  • Bilder, die den Text auflockern und die Botschaft stützen,
  • eine einfache Sprache, die schnell zu lesen ist,
  • eine passende Aufmachung (Kontext und Leserschaft angemessen),
  • Schreibstil und Leseransprache passend zum Thema?

Versuch für dich herauszufinden, was dein Text braucht, damit du zufrieden bist.

Mach dir eine Checkliste

Wenn du deine Kriterien beisammen hast, mach dir eine Checkliste. Und jedes Mal, wenn du wieder in einer unangenehmen Schleife aus Zweifeln, Schreiben und Überarbeiten steckst, holst du diese Liste hervor. Hier hast du selbst klar definiert, was dein Text braucht, damit er gut genug ist.

Geh die Kriterien der Reihe nach durch. Frag dich kurz (nicht zu lange nachdenken): Ist das Kriterium erfüllt? Wenn ja: hak es ab. Und wenn du alle Punkte abgehakt hast, kannst du sicher sein, dass dein Text deinen Qualitätskriterien entspricht.

Nicht meinen, nicht jedermanns. Das kannst du auch nicht. Es gibt immer jemanden, der deinen Text nicht mag. Aber das ist okay, denn du schreibst für eine ganz bestimmte Zielgruppe. Alle anderen sind egal. Indem du deinen Text sachlich betrachtest, schaffst du dir ein gutes Gefühl beim Veröffentlichen. Lass den Text raus in die Welt. Er ist perfekt.

Was du noch brauchst

Um deine Zweifel in Schach zu halten, brauchst du zwei Dinge (und deine Checkliste):

  1. Zuerst einmal brauchst du Übung. Bloggen fängt beim Schreiben an. Mit jedem Veröffentlichten Text lernst du, dass nichts Schlimmes passiert. Im Gegenteil: Du erhöhst die Chance auf gute Rückmeldungen und offenen Austausch.
  2. Und dann brauchst du noch Feedback. Lass andere Menschen deine Texte lesen. Lass dir von ihnen sagen, dass deine Texte gut sind. Dass sie hilfreich sind und dass sie inspirieren. Das macht Mut. Und Lust auf mehr Texte 🙂

Die Welt wartet schon auf deine Texte. Wenn du Unterstützung brauchst oder dir mehr Sicherheit beim Schreiben wünschst: Ich begleite dich gern ein Stück!

 

Woher weißt du, ob deine Texte gut genug sind?

   
2 Kommentare
  1. Inga sagte:

    Hi Anna, viele deiner Texte passen so 100% auf mich, dass ich das Gefühl habe, du würdest mich kennen. Sehr gute Ideen von dir, mit den Selbstzweifeln und dem leidigen Perfektionismus fertig zu werden. Je mehr ich mich anstrenge, desto schlechter werden meine Texte. Gefühlt. Oder auch wirklich. Meist weiß ich das gar nicht zu unterscheiden. Dabei arbeite ich seit 15 Jahren als Journalistin und Texterin! Es ist komisch: für andere Leute Blogtexte schreiben, ist kein Problem. Bei meinem eigenen Blog klingt alles „hölzern“…oh: das könnte ein Thema sein ;-)))

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Hi Inga, wie wundervoll dass du das so schreibst. Ich habe meinen Lesern und Followern jahrelang zugehört – das hier ist das Ergebnis. Dein Gefühl stimmt also, ich kenne dich in gewissem Sinne. Denn die Situation ist oft ähnlich, die Probleme tauchen immer wieder auf. Und es ist unser Job als Blogger, die Sprache der Zielgruppe aufzugreifen und ihnen kleine Impulse an die Hand zu geben. Die Arbeit lohnt sich – wenn solche Kommentare kommen erinnere ich mich immer daran, was ich schon alles getan habe, dass es so ist. Danke!

      Und ja: Für mich selbst ist schreiben auch anders als für andere. Die Kernbotschaft in einem Text platzieren – ist auch meistens leichter bei fremden Texten. Es ist aber alles Übung. Und die kommt beim Tun. Daher bin ich immer für #einfachMachen. Weitermachen 🙂

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